One 4 Review: Valhalla Hills - Definitive Edition im Test

OnePS4 Valhalla Hills - Definitive Edition

unser Test zum Spiel

Strategie 2017-04-28 Kalypso Media Funatics Jetzt bestellen

Entwickler Funatics bringt das PC Strategiespiel Valhalla Hills als Definitive Edition auf die PlayStation 4 und Xbox One. Wir haben für euch getestet was hinter der Aufbaustrategie steckt und was ihr von dem Titel erwarten könnt.

​

Die Entwickler hinter Valhalla Hills machen keinen Hehl daraus, dass sich das Spielprinzip an bekannten Titeln wie Die Siedler 2 und Cultures orientiert. Schließlich stammen diese beiden namhaften Spiele aus derselben Feder wie Valhalla Hills. Ziel des Spiels ist es, mit seinem kleinen Wikinger-Volk den Weg zum Gipfel des Berges zu erklimmen, um dort das Portal nach Valhalla zu durchschreiten.

Nach jedem "Sieg" erhalten wir Ehre, die uns näher an "Valhalla" bringt​

Mehr gibt die Geschichte hinter Valhalla Hills leider aber auch nicht her. Liebhaber von tiefgründigen Geschichten sollten hier lieber wegschauen, denn Handlungselemente oder andere geschichtliche Abzweigungen sucht man leider vergebens. Das tut dem Spielspaß zwar keinen Abbruch, wird dem gut inszenierten und mit einem sehr guten Soundtrack untermalten Titel aber nicht gerecht.

​

In Valhalla Hills geht es somit primär ums Überleben. Neben Nahrung benötigt unser Volk Schutz und Werkzeug, um sich in der Wildnis durchbeißen zu können. Dabei setzt Valhalla Hills auf angenehme Spielmechaniken, die in der hektischen Welt der Strategiespiele fast schon beruhigend wirken. Wir nutzen nämlich eine indirekte Steuerung, die auf Befehlen beruht. Dabei setzen wir zwar Standorte von Gebäude und Produktionsketten fest, sind den Taten unserer Wikinger aber tatenlos ausgeliefert. Mal bauen sie hier, dann dort … da kann man schnell mal den Überblick verlieren und die eigene Prioritätensetzung, was denn als erstes gebaut werden soll, ist schnell über den Haufen geworfen. Manipulieren kann man die Reihenfolge aber, indem man einfach wartet bis ein Gebäude oder Werkzeug fertiggestellt ist und dann das nächste beginnt, sodass das eigene Volk keine andere Wahl hat. Das zieht die Spielzeit selbstverständlich in die Länge, was bei dem vorhandenen Spielprinzip aber kein Nachteil sein muss. Bei mir hat es mindestens eine Spielstunde gedauert, bis ich den Dreh raus hatte und genau wusste wie ich wann was bauen sollte. Die ersten Runden hingegen waren ein absolutes Chaos mit Ressourcenknappheit und unfertigen Gebäuden, die sich über die gesamte Karte verteilten.

Ziel ist es, das Portal freizuschalten und durchzuschreiten​

Was mit einem Holzfällerlager beginnt, entwickelt sich über die Spielzeit zu komplexen Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Gewerken. Dabei unterscheidet Valhalla Hills zwischen Ressourcen, Wohnen, Nahrung und Logistik. Jede einzelne dieser Überthemen verfügt über spezielle Gebäude, die von Level zu Level um weitere Elemente ergänzt werden. Valhalla Hills bietet dabei unterschiedliche Spielmodi und darin unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Der „Standard“ Modus beginnt sehr einfach und steigert sich mit den durch den individuellen Spielfortschritt. Wer gleich zu Beginn den vollen Umfang der Spieleelemente nutzen möchte, kann dies im „Freiem Spiel“ haben. Dort wird man jedoch von Anfang an mit einem erhöhten Schwierigkeitsgrad konfrontiert.

Ob "Standard" oder "Freies Spiel" - wir wählen selbst!​

Aber kommen wir zurück zu den Bauelementen, diese nehmen im Spiel nämlich den größten Umfang ein. Wollen wir zum Beispiel die Nahrung für unsere fleißigen Wikinger sicherstellen, so können wir dies mithilfe einer Bäckerei tun. Diese Bäckerei benötigt jedoch eine Brotschaufel und eine Farm, die das Getreide herstellt. Die Brotschaufel erhalten wir wiederrum vom Werkzeugmacher. Zu Beginn ist das Ganze etwas unübersichtlich, ergibt sich aber im Laufe des Spiels. Insbesondere wenn man den „Standard“ Spielmodus wählt und Stück für Stück an neue Gebäude herangeführt wird. Die Karten auf denen wir uns bewegen und ausbreiten sind dabei immer zufallsgeneriert und bedürfen daher einer individuellen Herangehensweise. Unsere Gebäude verbrauchen nämlich je nach Positionierung verschieden viele Rohstoffe. Dies macht uns das Spiel farblich vorher kenntlich. In steilen Gebirgen kostet uns ein großes Gebäude daher gerne mal doppelt so viele Ressourcen als im Flachland. Was besonders bei größeren „Städten“ enorm wichtig wird, ist die Infrastruktur. Wir können einzelne Gebäude mit Wegen versehen und so den Laufweg unserer Wikinger beeinflussen. Leider können wir den Willen unserer Wikinger nicht wirklich beeinflussen, sodass es teilweise zu Frustmomenten kommen kann, weil die Arbeiter nicht das Gebäude errichten, welches man aktuell am ehesten benötigt. Hier hätte ich mir eine Prioritäten Liste gewünscht.

Die "Tutorials" sind insbesondere zu Beginn mehr als hilfreich​

Ab und zu müssen wir uns auch kämpferisch betätigen!​

Die Grafik von Valhalla Hills ist niedlich umgesetzt und passt genau zur Atmosphäre. Ein grafisches Wunder braucht man nicht zu erwarten, jedoch sind die Animationen liebevoll umgesetzt. Atmosphärisch einen oben drauf, setzt Valhalla Hills wenn es dunkel wird. Nachts setzen sich die Wikinger um ein Lagerfeuer und schlafen oder interagieren miteinander. Wenn man dann noch die Spielgeschwindigkeit auf den geringsten Wert setzt, kann man das beruhigende Gameplay noch mehr genießen!

Die Grafik ist putzig und stimmig


Besonders nachts versprüht Valhalla Hills seine ganze Atmosphäre​

Fazit

Valhalla Hills ist umfangreicher als es der erste Eindruck vermitteln dürfte. Anfangs ist man mit diversen Spielmechaniken noch etwas überfordert, findet dank des umfangreichen Tutorials und dem chronologischen "Standard"-Modus aber dann doch schnell ins Spielgeschehen. Der Soundtrack und die starke Atmosphäre laden dazu ein, dem doch oftmals hektischen Spiele-Alltag zu entfliehen. Der Titel funktioniert zudem einwandfrei auf den Konsolen und lässt sich ohne Probleme steuern. Valhalla Hills wird für mich sicher kein Dauerbrenner, aber den ein oder anderen ruhigen Abend wird es mich vor die Konsole ziehen.

• innovative Steuerung
• nette Wikinger Atmosphäre
• putzige Grafik
• schöner Soundtrack
• abwechslungsreiche Karten
• liebevolle Animationen

• schwache bis keine Story
• dauert etwas, bis man rein findet
• Teils dumme Wikinger