One Cuphead im Test - Fantastische Atmosphäre die dich in den Wahnsinn treibt

One Cuphead

unser Test zum Spiel

Jump 'n' Run 2017-09-29 Studio MDHR Studio MDHR Jetzt bestellen

In der heutigen Welt der Spiele bekommt der Spieler grundsätzlich den Allerwertesten hinterher getragen und sollte doch mal etwas schief gehen, gibt es sicherlich einen leichteren Schwierigkeitsgrad oder andere unterstützende Spiel-Elemente. Doch nicht so bei Studio MDHRs verdammt schweren Jump'n'Run Cuphead, welches exklusiv für Xbox One und Windows 10 erhältlich ist.

Ich möchte ehrlich sein. Normalerweise mache ich einen riesigen Bogen um unverzeihliche Spiele wie die der Dark Souls Reihe oder Ninja Gaiden. Aber bei Cuphead hat mich die Aufmachung und Atmosphäre so sehr interessiert, dass ich mich doch ins Spielgeschehen stürzen wollte. Ob ich es bereue, erfahrt ihr in meinem Test.

​

Cuphead ist ein trügerisches Spiel. Es gaukelt uns mit niedlichen Protagonisten und einer amüsanten Aufmachung vor, dass wir in den kommenden Stunden sehr viel Spaß haben werden. Aber das ist falsch, wir werden sterben, sterben und nochmals sterben! Wer über eine geringe Frusttoleranz verfügt, sollte sich lieber Let's Plays auf YouTube ansehen, anstatt selbst den Weg in die Hölle zu wagen.

Wir schließen einen Pakt mit dem Teufel und müssen uns daher durch die Welten kämpfen - mehr Futter gibt die Story aber nicht her.​

Cuphead ist sau schwer und hat mich in den ersten Stunden die Frage stellen lassen: "Wie soll ich hierzu einen Test verfassen, wenn ich nicht mal die ersten Level überstehe?" Aber irgendwann hat mich der Ehrgeiz gepackt! Cuphead lässt uns in einzelnen Bosskämpfen unsere spielerischen Fähigkeiten neu entdecken und bewerten. Während wir mit verschiedenen Schuss-Salven versuchen unserem Gegenüber den Gar auszumachen, müssen wir Hindernissen und feindlichen Angriffen ausweichen oder zu unseren Gunsten nutzen. Dabei verfügen die Bosse über verschiedene Phasen, die es abzuschließen gilt.

Die Bosskämpfe sind abwechslungsreich und gut animiert​

Neben den Bosskämpfen gibt es Run'n'Gun-Level, die Abwechslung bringen und uns im Stile eines Super Mario 2D von links nach rechts laufen lassen. Dabei müssen wir verschiedenen Gefahren ausweichen und uns unseren Weg bis zum Ende durchbahnen. Speicherpunkte oder Checkpoints sucht man leider vergebens, wäre ja dann auch zu leicht!

Haben wir einen Bosskampf oder ein Run'n'Gun erfolgreich abgeschlossen, erhalten wir eine individuelle Bewertung und schalten neue Wege auf der schön gestalteten Weltkarte frei. Sobald wir alle Level geschafft haben, können wir unseren Weg in die zweite und dritte Welt fortsetzen. Wer sich dort bewehrt, darf sich auf das große Finale freuen.

Spoiler: Kleiner Tipp

Wer gar nicht weiterkommt, der kann einzelne Level abkürzen - wie erfahrt ihr im ersten Kommentar

Neben den Bosskämpfen warten Run'n'Gun Level auf uns​

Doch der Weg dorthin ist lang und mit unseren Tränen getränkt. Wir dürfen dankenswerterweise pro Level drei Treffer einstecken, bevor es von (ganz) vorne losgeht. Aber hey, man muss auch mal die kleinen Dinge zu schätzen wissen, um Munition und einen permanenten Tod müssen wir uns nicht sorgen. Mit erfolgreichen Schüssen laden wir zudem stärkere Spezialangriffe auf, wobei wir mit fünf aufgeladenen Spezialangriffen einen übermächtigen Angriff ausführen können.

Neben dem Standard-Schuss können wir im Shop auf der Weltkarte weitere Angriffe kaufen, die jeweils über eine individuelle Angriffsart verfügen. Diese können wir im Level umschalten und auf die jeweilige Spielsituation anpassen. Zusätzlich können wir unsere Bewegungsabläufe optimieren, sodass unsere Ausweichbewegung bspw. mit einer Rauchbombe kombiniert wird und wir während des Ausweichens keinen Schaden mehr nehmen.

Die Boni im Shop machen das ein oder andere Level etwas einfacher​

Diesen finden wir auf der Weltkarte zwischen den einzelnen Level​

Das Spielen von Cuphead stellt sich als dauerhafter Lernprozess heraus. Das man im ersten Level von einer Zwiebel besiegt wird, dürfte zudem an Erniedrigung nicht zu überbieten sein. Aber von Versuch zu Versuch lernt man dazu. Da die Kämpfe immer gleich ablaufen, kann dieser Lernprozess auch in Erfolgserlebnisse umgemünzt werden. Trotzdem bin ich hier und da auf Glück oder intuitive (meist hektische) Bewegungen angewiesen, um ein Level zu schaffen. Hat man aber mal den Bewertungsbildschirm erreicht, gibt Cuphead einem ein Glücksgefühl, was man in der heutigen Spielwelt schmerzlich vermisst: "ENDLICH!"

Was lobend hervorzuheben ist, ist der vorhandene lokale Koop-Modus, der dazu einlädt nicht alleine vor dem Bildschirm zu verzweifeln. Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid - wobei ich mir bei aller Herausforderung neben den vorhanden Schwierigkeiten "Regular" und "Simple" noch einen "Noob"-Modus gewünscht hätte.

Nichts sieht man häufiger in Cuphead​

Was neben der vorhandenen Schwierigkeit Cuphead auszeichnet, ist die Aufmachung und Atmosphäre. Der Comic-Stil, der an alte Disney-Filme aus den 30er Jahren erinnert und der Soundtrack, versprühen eine so fantastische Atmosphäre, dass teilweise sogar das Dauersterben nicht so auf das Gemüt drückt, wie die anfänglichen Worte dieses Tests eventuell vermuten lassen. Cuphead ist einfach ein richtig schönes Spiel!

Cuphead ist bereits seit dem 29. September 2017 für Xbox One und Windows 10 erhältlich. [Hier bestellen]

Fazit

Cuphead ist Wahnsinn in mehrfacher Hinsicht. An den neuerlichen Schwierigkeitsgrad musste ich mich erst gewöhnen, aber habe mit Cuphead ein völlig neues Spielgefühl kennengelernt. Üben, üben, üben ... statt Wut packt einen in Cuphead der Ehrgeiz, wobei das Spiel nie unfair wird, sondern man einfach die eigene Unfähigkeit vorgezeigt bekommt.

Den Fortschritt, den man durch den Lernprozess erreicht, ist kaum in anderen Spielen zu finden und das macht Cuphead neben der fantastischen Atmosphäre und dem schönen Comic-Stil zu meinem Überraschungstitel 2017.

• fantastischer Comic-Stil
• Herausforderung par excellence
• Schöner Soundtrack
• Faire Spielmechanik
• Abwechslungsreiche Bosskämpfe
• Koop-Modus

• Ein Noob-Modus wäre toll gewesen
• Story nicht nennenswert
• Nach erfolgreichem Ende - kaum Wiederspielwert