One 4 Review: Unravel im Test

OnePS4 Unravel

unser Test zum Spiel

Adventure 2016-02-09 Electronic Arts Coldwood Interactive Jetzt bestellen

Wohl kaum jemand erwartete, dass EA auf ihrer E3 2015-Pressekonferenz plötzlich ein kleins Studio auf die Bühne holten und zusammen mit ihnen an einem für EA äußerst unüblichen Projekt arbeiten: Unravel. Jegliche Sympathie floß Martin Sahlin zu, der mit zitternder Stimme über seine Intentionen bezüglich Unravel sprach und den Hauptcharakter Yarny vorstellte. Laut ihm würde man auf eine Reise mitgenommen, die „binden“ soll. Inwieweit das geling, lest ihr hier.

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Yarny ist eine kleine Gestalt aus Garn und erwacht auf magische Art und Weise im Haus einer alten Dame zum Leben. Während sie nur traurig auf die Vergangenheit zurückblickt, gilt es nun ihr zu beweisen, dass sie ein schönes und erfülltes Leben hatte. Dazu bewegen wir uns in der Wohnung der alten Dame hin und her, die als Levelhub dient und können Bilderrahmen nutzen, um in die jeweiligen Level zu springen.

Schon im ersten Level springt einem die wunderschöne Optik ins Auge, die neben bunten Landschaften, Hügeln, Tieren und Seen, auch Verunstaltungen der Natur und die Folge der Industrialisierung zeigt. Wir finden also nicht nur schöne Ecken, sondern erinnern uns auch an das Schlechte in der Welt.
Da das Thema Leben nun mehrfach genannt wurde, könnte man denken, dass der Tod nicht zum Tragen kommt, doch auch dieses Thema wird sanft dargestellt und vermag tatsächlich für die eine oder andere Emotion zu sorgen.

Der kleine Yarny spricht das gesamte Spiel über nicht ein Wort und nutzt nur seine Gestik und Mimik, um seinen jetzigen Gemütszustand darzustellen. Ob das Zittern bei Schnee oder die pure Begeisterung, wenn er die Schönheiten der Natur sieht, sind unglaublich knuffig anzusehen.

Da unser kleiner wolliger Freund nicht schwimmen kann, gilt es das Wasserloch mithilfe von umliegenden Äpfeln zu überqueren. Eines der Beispiele für "Rätsel" in Unravel.​

Auf optischer und emotionaler Ebene kann Unravel also überzeugen, doch wie sieht es spielerisch aus? Die Steuerung von Yarny durch die 2D-Welten geht gut von der Hand und die Nutzung des Fadens, den er unterwegs verliert, ist wirklich gut gelungen.
Viele Rätsel funktionieren sehr gut, andere hingegen strotzen nur so vor Frustpotenzial und lassen nicht sofort erkennen, wo das Ziel ist. Das mag bei anderen Titeln wirklich passen, nur bei Unravel konnte es mich nicht überzeugen. Ein solch atmosphärisches Spiel sollte nicht durch Frustmomente oder nerviges Herumprobieren gestört werden. Zum Glück kommen diese während der etwa achtstündigen Spielzeit nur selten vor, können jedoch nicht völlig unter den Teppich gekehrt werden.

Fazit

Ist Unravel das erhoffte, süße, wunderschöne Spiel? Ja, ist es. Leider ist es spielerisch ziemlicher Einheitsbrei und kann dadurch eigentlich so gut wie nie glänzen. Die Momente, die man während des Spiels erlebt und den Spieler emotional berühren können, sorgen aber für die nötige Prise, die alles in allem ein schönes achtstündiges Abenteuer ermöglichen. Unravel sollte für Fans von Jump’n’Runs definitiv einen Blick wert sein.

Unravel ist ab sofort für 19.99€ im PSN und Xbox Live verfügbar.

Wer noch mehr Einblick in den Titel möchte, kann diese bei dem Let's Play auf unserem YouTube-Kanal bekommen.