PS4 Review: Broken Age im Test

PS4PSV Broken Age

unser Test zum Spiel

Adventure 2015-04-28 Double Fine Double Fine Productions Jetzt bestellen

Anfang 2012 als „Double Fine Adventure“ bei Kickstarter eingestellt, wurde Broken Age schnell zum Riesenerfolg und bereitete dem Crowdfunding einen wahren Höhenflug. Kein Wunder: Wenn Altmeister Tim Schafer ruft, kommen die Lämmer an und wollen ein neues Adventure. Lange zog sich das Projekt hin bis im letzten Jahr der erste Akt erschien, der zwar stark war, vielen Spielern aber einfach zu kurz. Jetzt ist es so weit und Akt 2, somit auch das gesamte Spiel für die PS4, wurde veröffentlicht. Wie uns die Reise in die Vergangenheit gefiel, erfahrt ihr hier.

Diese jungen Damen haben sich aufgetakelt, um dem großen Mog Chothra geopfert zu werden. Die Protagonistin Vella will damit jedoch nichts mehr zu tun haben.​

Direkt zu Beginn des Spiels habt ihr die Möglichkeit zwischen zwei verschiedenen Charaktere aus völlig unterschiedlichen Welten zu spielen, die jedoch beide eine Gemeinsamkeit haben: Sie wollen sich gegen ihr vorbestimmtes Schicksal wehren. Die junge Vella soll einem überdimensionalen Monster geopfert werden, damit ihr Dorf vom Zorn des Ungetüms verschont bleibt; Shay hingegen muss täglich die gleichen Aufgaben auf seinem Raumschiff lösen und will endlich Freiheit. Obwohl die Welten so verschieden sind, wird sich der Weg der Beiden früher oder später kreuzen – so viel sei gesagt. Eine tolle Geschichte, die motiviert weiter zu spielen.

Spielerisch ist Broken Age wahrscheinlich genau das, was man von einem Adventure unter Tim Schafers Führung erwartet. Cursor, Gegenstände im Raum, Gegenstände kombinieren, usw. Doch auch Dialoge sind natürlich wichtig und lassen den Charme der vergangenen Zeiten erkennen. Die Liebe, die in das Projekt geflossen ist, lässt sich in nahezu jedem Raum und an jedem Charakter erkennen. Verrückte Gestalten an oftmals mindestens genauso verrückten Orten.

Curtis, im Original gesprochen von Wil Wheaton, hat aufgrund seiner Phobie vor Bäumen seine Holzfällertätigkeit aufgegeben und will jetzt sein Geld mit Metallarbeiten verdienen - herrlich bekloppt.
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Diese Liebe lässt sich besonders an der grafischen Gestaltung erkennen. Statt einfachen 3D Polygon-Modellen vereint Broken Age die altbekannten 2D-Welten mit einer wundervollen Art von Zeichenoptik. Wer es noch etwas verrückter mag, kann aber auch den Retro-Look aktivieren, der das gesamte Bild einfach sehr pixelig macht und ein Seitenhieb auf Klassiker wie Monkey Island ist. Wirklich witzig, wird in der Praxis jedoch bestimmt von kaum einem Spieler genutzt.

Während man erwarten würde, dass der Titel rein auf Englisch ist, überrascht einen Double Fine innerhalb weniger Sekunden. Denn das Spiel bietet sowohl deutsche Synchronsprecher, die ihren Job wirklich sehr gut machen, als auch deutsche Texte – sogar Schilder und Namen sind in Spielewelt auf Deutsch sichtbar. Was früher öfter vorkam, ist heute eher eine Seltenheit und positiv hervorzuheben.
Die englischen Synchronsprecher bieten wie fast immer noch etwas mehr Tiefe und haben mit Jack Black, Will Wheaton, Elijah Wood und vielen weiteren bekannten Personen einige Hochkaräter an Bord, die es wert sind gehört zu werden.

Shay wird auf seinem Raumschiff von einem Computer bemuttert, doch damit soll jetzt genug sein. Wahre Abenteuer erwarten ihn!​

Der Schwierigkeitsgrad ist völlig in Ordnung und bietet von logischen Rätseln bis hin zu etwas komplexeren Aufgabenstellungen Alles was das Adventurefan-Herz erwartet. Je nach Erfahrung in dem Genre und wie viel Zeit man mit Dialogen verbringt, dürfte der Titel durchschnittlich acht Stunden Spielzeit bieten und somit eine ordentliche, aber nicht überragende Dauer bieten.

Broken Age ist ab sofort für PlayStation 4, PlayStation Vita, PC, Mac, Linux, iOS und Android erhältlich.
PS Plus-Abonnenten bekommen aktuell auf den Kauf 30% - ab Donnerstag, den 07.05.2015 ist es dann für den regulären Preis von 24,99€ erhältlich.

Fazit

Ist Broken Age das versprochene „Überprojekt“ geworden? Ja und nein. Es ist unmöglich dem vorherrschenden Hype gerecht zu werden und auch Broken Age wäscht nur mit Wasser – fünf Euro in das Phrasenschwein. Ich persönlich habe aber genau das bekommen, was ich mir gewünscht habe – ein tolles Adventure mit der Handschrift Tim Schafers und eine Reminiszenz an vergangene Videospieljahre in denen Point’n’Clicks so ziemlich das vorherrschende Genre waren. In Deutschland beweist z.B. Daedalic immer wieder, dass diese Spiele auch noch heute funktionieren können und Double Fine bestätigt dies ein weiteres Mal für den amerikanischen Markt. Also liebe Entwickler: Traut euch und nehmt uns wieder mit an fantastische und witzige Orte. Broken Age jedenfalls schafft dies mit Bravour und sollte von Fans des Genres unbedingt betrachtet werden.