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PS4 Review: Aven Colony im Test

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von Mirco M., 3. Aug. 2017.

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  1. OnePS4 Aven Colony
    Simulation 2017-07-25 Team17 Mothership Entertainment Jetzt bestellen

    Wo sollen wir nur hin?

    Die Population auf der uns bekannten Erde wächst stetig. Hält man sich vor Augen, dass pro Sekunde im Durchschnitt etwa vier Menschen dazu kommen, wird deutlich, dass irgendwann der gegebene Platz auf unserem Planeten nicht mehr ausreicht. Die Flucht auf einen anderen Planeten scheint zukünftig die einzig sinnvolle Option zu sein. Mit Aven Prime tut sich eine Alternative auf, die zwar Lichtjahre von der Erde entfernt ist, aber ein Leben, so wie wir es bislang kannten, durchaus ermöglichen könnte. An die Atmosphäre gilt es sich anzupassen, Gefahren müssen erkannt und bekämpft werden. Diese sehen allerdings anders aus, als wir uns das jetzt vielleicht vorstellen.

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    Eine Kolonie in den Anfängen

    Ist doch ganz schön hier

    Das Setting ist also eindeutig und gar nicht so abwegig. In Aven Colony sind wir ein Gouverneur einer anfangs kleinen Kolonie, die unter widrigen Umständen zu einer großen Population heranwachsen soll. Zu Beginn stehen uns zwei Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung, in denen wir gleichermaßen das genannte Ziel erreichen müssen. Entweder wir entscheiden uns für die Kampagne, in der wir nach und nach immer schwierigere Herausforderungen meistern müssen oder die Wahl fällt auf den Sandbox-Modus, in dem wir uns erst einmal austoben können.
    Ein kleines Tutorial beginnt, in dem man wirklich nur das allernötigste erklärt bekommt und sich etwas im Stich gelassen fühlt. Überraschenderweise genügen aber diese kleinen Kniffe schon, um die eingängige Steuerung direkt zu annektieren. Wichtig hierbei sind die Schultertasten und die Trigger. Mit L2 öffnet sich ein Untermenü, in dem unter anderem die eigene Kolonie zu administrieren ist. Gut gelöst ist auch die so genannte Overlay-Ansicht in diesem Menü, in der sehr schön ersichtlich ist, wo es an was fehlt oder wo bisher gut gearbeitet wurde. Wisst ihr aufgrund eines Referendums zum Beispiel, dass die Kolonisten Schwierigkeiten haben, zur Arbeit zu kommen, kann man hier sofort sehen, bei welchen Gebäuden es hapert. Die R2-Taste öffnet das nicht weniger wichtige Baumenü, in dem jegliche Gebäude, die im Spiel vorkommen, zu finden sind. Leider sind manche Gebäude hier nicht sehr logisch angeordnet. So ist die Mühle nicht bei den Nahrungsgebäuden zu finden und sieht auch nicht so aus, wie man sich das vielleicht vorstellt. Das macht es dem Spieler vor allem in hektischen Bauphasen schwerer. Nicht alle Gebäude können gleich erbaut werden, weil es entweder die Stufe noch nicht erlaubt oder es an den nötigen Materialien fehlt. Vor allem die Naniten werden hier für alles Mögliche gebraucht, man könnte meinen, es ist die heimliche Währung in Aven Colony. Mit R1, R2 und den beiden Triggern könnt ihr die komplette Karte erkunden, Dinge heran- oder wegzoomen und wieder zurück zur Basis kommen.

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    Das Leben auf Aven Prime kann hart sein. Da sollte man sich ruhig mal einen Drink genehmigen

    Organisation ist alles

    Wenn man mitten in einer Mission steckt und denkt, man hat so ziemlich alles im Griff, kann es sehr schnell etwas hektisch werden. Mit immer mehr Möglichkeiten und dadurch auch die steigende Anzahl an Gebäuden, wird deutlich, dass man sich über die Infrastruktur eher weniger Gedanken gemacht hat. Hat man sich gerade noch mit dem Handel befasst, der allerdings etwas monoton abläuft, kommen von Rechts plötzlich Creep Sporen, die nur mit Schrubberdrohnen bekämpft werden können. Eine neue Nachricht ploppt auf, wir befinden uns mitten im Referendum und um das zu gewinnen, sollten uns mehr Kolonisten wählen. Genau da liegt aber das Problem. Sie beschweren sich, dass ihre Arbeitswege zu lang sind, die Luft besser sein könnte und überhaupt die Kriminalitätsrate viel zu hoch ist. Problem erkannt, die Polizeidrohne fehlt. Ist diese erbaut, kommt der nächste Hilferuf: die Energie wird knapp. Haben meine Arbeiter eigentlich genug zu essen? Haben die Schrubberdrohnen die Sporen bekämpfen können? Habe ich überhaupt genug Wohnraum für die neuen Zuwanderer? Fragen über Fragen, da kann es schnell unübersichtlich werden. Darum ist es auch in Aven Colony essenziell, von vorne herein seine Kolonie vernünftig zu planen, dann bekommt man das oben beschriebene Szenario relativ schnell in den Griff.

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    Ein schlecht geplantes Tunnelnetz. Das muss besser werden, will man ein Referendum gewinnen

    Harte Winter

    Doch als wären die alltäglichen Dinge nicht schon schwierig genug zu bewältigen, kommen auf die Neu-Gouverneure auch noch die harten und eiskalten Winter zu. In dieser Zeit erwirtschaften die Farmen keinerlei Nahrungsmittel, die Energiequellen liefern nicht mehr so viel Elektrizität und immer wieder schlagen Blitze in die Kolonie ein. Wer hier gut vorsorgt, kann den harten Winter überstehen. Praktisch ist hier, dass man mittels der Tasten "rechts" und "links" auf dem Fadenkreuz die Spielgeschwindigkeit regulieren kann. So kann man in einer langwierigen Bauphase die Fertigstellung beschleunigen oder die Wartezeit auf neue Kolonisten verkürzen.
    Immer wieder bekommt man auch neue kleine Missionsziele, in denen ihr zum Beispiel einen bestimmten Handel abschließen oder aber neue Nahrungs- und Arzneimittel erforschen müsst. Erfüllt ihr diese, werdet ihr unter anderem mit den wichtigen Naniten oder auch schon mal mit Pasta belohnt. Immer mal wieder melden sich auch eure Berater zu Wort. Das machen sie allerdings auf English und mitten in einer hektischen Situation. Das Zuhören gestaltet sich daher etwas schwierig.

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    Die Winter auf Aven Prime sind hart, kalt und gefährlich. Da schlägt gerne auch mal ein Blitz ein

    Grafisch ist Aven Colony sicherlich keine Offenbarung, dennoch sehen die verschiedenen Missionen recht hübsch aus, wenn auch die Kolonie als solches eher grau und leblos wirkt. Eine ruhige Hintergrundmelodie begleitet euch während des gesamten Spiels, die im Winter auch schon mal etwas strenger sein kann.
    Das Gameplay ist sehr intuitiv und die Steuerung als solches sehr gut an den DualShock 4 Controller angepasst. Einen Online-Part sucht man hingegen vergeblich. Überhaupt ist in Sachen Vielfalt eher wenig geboten. Das fängt bei der Wahl der Modi an, geht über die verschiedenen Gebäude, bis hin zu den eher mageren Möglichkeiten zu handeln. Hier wäre durchaus Potenzial für mehr gewesen.

    Fazit

    Publisher Team 17 und Entwickler Mothership Entertainment wollten mit Aven Colony etwas völlig Neues auf dem Gebiet der Aufbau-Strategie erschaffen. Hier muss man ehrlicherweise sagen, dass ist ihnen nicht gelungen. Viel mehr ist es eine durchaus gelungene Mischung aus Anno 2205 und Cities - Skyline. Und wenn schon mal ein Titel aus diesem Genre erscheint und man diesem nicht gänzlich abgeneigt ist, kann man bedenkenlos zugreifen. Zwar fehlt es hier und da ein wenig an Vielfalt, dennoch sind die Missionen teilweise fordernd und keineswegs langweilig, wenn auch hier und da etwas langwierig. 29,95 € sind vielleicht ein wenig zu hoch gegriffen, würde man per Patch aber noch das ein oder andere hinzufügen, kämen wir der Sache schon näher.

    7
    • nettes Setting
    • faire Balance im Winter
    • einsteigerfreundlich
    • Kolonien wirken leblos und grau
    • kein Online-Modus
    • spärliche Gebäudeauswahl
     
    Mirco M.

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  2. Kommentare (1)
  3. Danke für den guten Test. Ich habe den Titel in Steam ausprobiert und er konnte mich nicht begeistern. Ich bin dann doch eher der klassische AoE Spieler :)
     
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