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One Review: ReCore im Test

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von Bull, 13. Nov. 2016.

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  1. One ReCore
    Action, Rollenspiel 2016-09-13 Microsoft Studios Comcept Jetzt bestellen

    Normalerweise beginne ich die Einleitung mit "Nach dem Intro...". Hier allerdings nicht. Das liegt schlicht und ergreifend daran, das es keines gibt. Wir werden stattdessen von einem Bildschirm begrüßt, welcher uns verrät, das wir uns auf dem Planeten Neu-Eden befinden und das die Ereignisse lange nach der Sandteufel-Plage auf der Erde passieren. Wir sind Joule Adams und befinden uns mit unserem Robo-Hund Mack auf besagtem Planeten Neu-Eden. Leider wissen wir noch nicht, was wir hier machen. Aber bereits jetzt wird klar, das hier irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Irgendetwas ist hier ganz derbe aus dem Ruder gelaufen. Herzlich willkommen bei ReCore.

    Direkt zu Beginn offenbart sich bereits der erste Kritikpunkt des Spiels: Die Geschichte wird uns aus dem Off heraus präsentiert und anhand gefundener Sammel-Items in Form von Audiologs und Dokumenten, sowie von aufgezeichneten Videoübertragungen weiter erzählt. Die allgemeine Präsentation hätte durchaus üppiger ausfallen können. Allerdings ist die deutsche Vertonung dank gut gewählter Synchronsprecher hervorragend gelungen und steht dem englischen Originalton in keinster Weise nach.

    Wir machen uns also auf den Weg zu unserem ersten Ziel. Wir sollen dabei eine Energiequelle für unseren Crawler finden. Die ersten Minuten verbringen wir damit, die Grundsätze der Steuerung zu erlernen, die hier durchaus lobenswert erwähnt werden darf. Die Steuerung ist präzise und dank perfekter Kollisionsabfrage für spätere Sprungrätsel fantastisch implementiert. Desweiteren lernen wir unseren knuffigen Robo-Hund Mack kennen und lassen für einen Moment unseren Blick über die triste, aber dennoch schöne Wüsten-Oberfläche von Neu-Eden zu schweifen.

    Viel Zeit bleibt uns allerdings nicht dafür, denn bereits im nächsten Augenblick werden wir von Robotern angegriffen. Wir zücken unser Energie-Gewehr, welches über eine automatische Zielvorrichtung sowie unbegrenzt Munition verfügt und welches mit uns mit levelt. Lediglich zum Abkühlen müssen wir das Gewehr kurz schweigen lassen. Unser Energie-Gewehr kann dabei im klassischen Schnellfeuer-Modus betrieben werden, oder einen aufgeladenen Schuss mit sehr viel Kraft abgeben. Warum uns die Roboter attackiert haben, wissen wir ebenfalls noch nicht. Von menschlichem Leben scheint auch weit und breit keine Spur zu sein. Ein entsteht bereits jetzt ein leicht beklemmendes Gefühl des Alleinseins in einer feindlichen Umgebung.

    Der erste Kampf zeigt uns direkt eines der Kernelemente von ReCore: Das Kombo-System. Wir bekommen im Kampf gegen Gegner Erfahrungspunkte. Wenn wir mehrere Gegner in kurzer Zeit erledigen, erhöht sich der Kombo-Multiplikator. Je höher der Multiplikator, desto mehr Erfahrungspunkte bekommen wir gut geschrieben. Das Kombosystem ist genial, es macht Spaß und ist fordernd. Nicht gleich zu Beginn, aber später im Spiel werden die Gegner zahlreicher und die Kämpfe fordernder. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich versuche, eine noch höhere Kombo zu erreichen. In den Kämpfen hilft die bereits positiv erwähnte Steuerung ungemein. Aber auch unser Robo-Hund Mack hat so einiges auf dem Kasten. Nicht nur, das er sich benimmt, wie ein Hund, sondern Mack kann die Umgebung nach Loot absuchen und in Kämpfen kann man Mack anweisen, Gegner zu attackieren.

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    Die kleinen Dinger sind Energiebots - Sie werden benötigt, um verschlossene Tore zu öffnen, oder Funktionen von Geräten wiederherzustellen

    Wir begeben uns weiter durch die schöne, aber trostlose Gegend auf Neu-Eden. Schließlich brauchen wir ja einen Energie-Kern für unseren Crawler. Bereits hier können wir die sehr weitläufigen Areale nach Lust und Laune erkunden. Sollten wir einmal den Weg aus den Augen verloren haben, führt uns der Missionsmarker jederzeit wieder in Richtung Missionsziel. Sprung- und Kletterpassagen finden wir dank Color Coding auch schnell, ohne großartig danach suchen zu müssen. Wir folgen dem Missionsmarker und betreten unser erstes Dungeon. Die Höhlen auf Neu-Eden sind das ganze Gegenteil von der Oberfläche. Hier ist es dunkel, es wirkt alles kalt. Wieder werden wir von Robo-Spinnen attakiert und irgendwas hat sich unseren Hund Mack gegriffen und zieht mit ihm von Dannen. Auf der anschließenden Suche nach Mack müssen wir unseren ersten Kern aus einer Tür extrahieren. Die Extraktion erfolgt mit einem Minispiel, einer Art Tauziehen, bei dem wir etwas Gefühl walten lassen müssen, um die Extraktion erfolgreich abzuschließen. Das macht Laune und funktioniert bei Gegnerischen Kernbots wie bei Objekten gleichermaßen.

    Nachdem wir Mack gefunden haben, werden wir wieder von Gegnern attackiert. Diesmal sind es aber nicht nur kleine Robo-Spinnen, sondern größere Kaliber. Wir lernen dabei gleich, wie wir Mack anweisen können, seine Spezialattacke auf die Gegner zu wirken. Zudem können wir wieder unseren Kombo-Zähler nach oben treiben, oder die Kerne aus den feindlichen Bots extrahieren. "Oder" deshalb, weil eine Extraktion die Kombo unterbricht. Wir können also zwischen einer hohen Kombo oder Loot in Form von extrahierten Kernen wählen. Kombos sind dabei für die unsere Erfahrungspunkte und dem damit verbundenen Levelaufstieg von Joule erforderlich, Kerne benötigen wir um unsere Robo-Begleiter aufzurüsten. Wir haben also die Qual der Wahl. Ab wann ein Kern aus einem Gegner extrahiert werden kann, zeigt eine weiße Markierung in der farbigen Energieleiste des Gegners an. Haben wir den Gegner bis unter diese Markierung bearbeitet, können wir ihm den Kern aus der Hülle ziehen. Vorher hat es keinen Sinn, da der Gegner schlicht noch zu stark ist. Manchmal ist aber auch eine Sofort-Extraktion bei voller Gesundheit des Gegners möglich. Wenn dies angezeigt wird, müssen wir flink die entsprechende Taste drücken und wechseln dabei in unser Extraktions-Minispiel.

    Wir bewegen uns weiter in Richtung unseres Missionsziels und stehen alsbald vor dem Kern, den wir so dringend für unseren Crawler benötigen. Der Kern gehört allerdings einem Bot, der nicht gewillt ist, uns diesen freiwillig zu überlassen. Wir stehen vor unserem ersten Bosskampf. Der Boss hat die unangenehme Eigenart, ständig die Farbe seiner Energieleiste zu ändern. Was es damit auf sich hat, darauf gehen wir gleich noch ein. Zudem heilt er sich im Falle einer fehlgeschlagenen Extraktion ein Stück, so das wir ihn wieder erneut bearbeiten müssen, um einen neuen Extraktionsversuch zu starten. Haben wir den Boss erfolgreich um seinen Kern erleichtert, geht es zurück zum Crawler. Auf dem Weg dorthin machen wir direkt Bekanntschaft mit einem weiteren Element des Spiels: Sammeln!

    Auf unserem Weg zum Crawler befinden sich kleine Würfel, die es einzusammeln gilt. Diese Würfel enthalten verschiedene Teile, die wir zum anfertigen von Teilen benötigen. Sie sind überall im Areal verteilt. Manche lassen sich einfach so einsammeln, andere wiederum sind schwer zugänglich und lassen sich nur durch Sprung- und Klettereinlagen erreichen. Solche Teile werden auch von besiegten Gegnern hinterlassen, die wir im Anschluss an den Kampf überall einsammeln können. Wir haben also in allen Kämpfen die Wahl zwischen Loot und Kernen. Jäger und Sammler kommen bei ReCore voll auf ihre Kosten. Wir haben es geschafft. Wir haben den Crawler erreicht und diesen erfolgreich mit Energie versorgt. Mehr von der Story rund um Joule, ihren Begleitern und dem Schicksal von Neu-Eden möchte ich aus Spoilergründen an dieser Stelle nicht verraten.

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    Dies ist noch eines der einfachen Sprungrätsel - Im Laufe des Spieles werden diese sehr viel herausfordernder.

    Der Crawler ist unsere Zentrale. Hier haben wir eine Werkbank und wir können uns vom Crawler aus zu allen freigeschalteten Schnellreisepunkten teleportieren. Das spart lange Laufwege, wenn man die Areale nach Loot absucht. Andersherum können wir uns von überall auf der Karte uns jederzeit zum Crawler zurück teleportieren. An der Werkbank verwenden wir den den Gesammelten Loot und die Kerne, um unsere Bots aufzurüsten, mit neuen Teilen zu versehen oder die Skillung unseres Bots zu verändern. Hier können wir auch später den Begleiter wechseln. Im Laufe des Spiels stehen uns insgesamt drei Begleiter mit fünf Chassis zur Verfügung. Unverständlicher Weise ist die Handhabung und der Umgang mit den Kernen sehr umständlich in das Spiel implementiert. So kann man Kerne seines Begleiters zwar im laufenden Spiel tauschen, aber man kann nur zwei Kerne mit sich führen. Will man das Chassis des Begleiters wechseln, muss man immer wieder in den Crawler zurück. Das nervt auf Dauer und zieht die Spielzeit unnötig in die Länge. Die langen Ladezeiten, die zwar durch einen Patch reduziert wurden, tun ihr übriges dazu, so das mancher Geduldsfaden doch arg strapaziert wird.

    Gut gelungen ist hingegen das Farbsystem. Bereits in den ersten Kämpfen bemerken wir, das die Gegner verschiedenfarbige Energieleisten haben. Später im Spiel finden wir auch farbige Munition und die Kerne haben ebenfalls verschiedene Farben. Das bringt eine gewisse taktische Tiefe in das Spiel, denn wenn wir die die richtige Munition auf die entsprechend farbigen Gegner wirken, verursachen wir damit mehr Schaden. Gleiches gilt für die Farbe der Kerne in unseren Bots. In Verbindung mit dem erwähnten Kombo-System ergeben sich rasante und actionreiche Kämpfe.

    Um in der Story voran zu kommen, benötigen wir immer eine gewisse Anzahl an Prismakernen. Diese finden wir entweder in den weitläufigen Arealen, oder aber in verschiedenen Dungeons. Diese sind von der Größe her überschaubar, allerdings lässt sich nicht jedes Dungeon sofort nach der Entdeckung zu 100% lösen, da uns entweder die Erfahrung oder die Hilfe eines Begleiters fehlt. Ebenso wäre es hilfreich gewesen, eigene Markierungen auf der Karte zu hinterlassen, denn so kommt es schon mal vor, das man eine Loot-Kiste nicht gleich erreicht, später, wenn der eigene Level hoch genug ist, aber nicht mehr weiß, wo die Kiste war. In den Kisten findet man zum Beispiel seltene Baupläne, um seine Robo-Begleiter aufzurüsten.

    Während die Sprungrätsel am Anfang noch recht überschaubar und einfach zu meistern sind, werden sie zum Ende hin richtig komplex und von der Schwierigkeit her ebenfalls arg heftig. Sie sind auch später ohne den entsprechenden Begleiter nicht zu meistern. Deshalb ist es, wie bereits erwähnt, nervig, wenn man sich versehentlich für den "falschen" Begleiter entschieden, oder eben seinen Begleiter für andere Zwecke gewählt hat. Dann heißt es: Zurück zum Crawler, den Begleiter wechseln. Auch wird gegen Ende hin die Suche nach den benötigten Prisma-Kernen fast zur Tortur. Es macht den Anschein, das man hier versucht hat, die Spielzeit künstlich in die Länge zu ziehen. Dies ist meiner Meinung nach der größte Kritikpunkt an dem ansonsten erfreulich-frischen Genremix ReCore.

    Fazit

    ReCore ist ein interessanter und spaßiger Genre-Mix aus Shooter, Rollenspiel und Jump 'n Run mit knuffigen Charakteren und nahezu perfekter Steuerung, der dank Play Anywhere auf der Xbox One und dem Windows 10-PC gespielt werden kann, sofern das Spiel digital erworben wurde. Das Kampfsystem motiviert, die Sprungrätsel sind gewaltig und die Begleiter sind sehr schön in das Spiel integriert worden. Gebremst wird der Spaß allerdings von den mitunter zu weitläufigen und deshalb öden Bereichen und gerade zum Ende hin die nervig gestreckten Wege, um in der Story weiterzukommen.
    Wen das nicht stört, der bekommt für unter 40,- EUR ein unterhaltsames Spiel zum fairen Preis. Microsoft hat angekündigt, ReCore als Marke zu etablieren. Wenn sie in einen Teil 2 die Kritikpunkte des Spiels ausmerzen, dann sagen wir mit Freuden: Her damit!

    7
    • perfekte Steuerung
    • schöner Genremix
    • Kombosystem in Kämpfen
    • fordernde Kletterrätsel
    • Soundtrack und Synchronisation
    • knuffige Charaktere und Begleiter
    • nervige Ladezeiten
    • magere Präsentation
    • wenig abwechslungsreiche Umgebung
    • gestreckte Spielzeit
     
    Bull

    Bull NSA-Spybot
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    #1 Bull, 13. Nov. 2016
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18. Nov. 2016
  2. Kommentare (6)
  3. Kling gut der Test. Wenn ich mal mehr Zeit habe, und es evtl im Sale ist, werd ich es mir anschauen.
     
  4. Es ist auf jeden Fall lohnenswert. Kaufen musst du es aber nicht. Ich kann dir das Spiel auch zukommen lassen.
     
    Sebastian W. gefällt das.
  5. Ich hab die Testversion mal angespielt und es hat Spaß gemacht, beim Kauf warte ich allerdings noch bis es bei GwG kommt oder mal stärker reduziert ist.

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  6. Naja, knapp 40 EUR ist schon ein super Preis, der trotz der Längen und kleineren Makeln mehr als gerechtfertigt ist. Aber klar, keine Frage, es wird die Zeit kommen, wo es das Spiel günstiger geben wird. Spaß macht es allemal und wie erwähnt, die Steuerung ist ein Traum. Da können sich viele andere Spiele eine Scheibe von abschneiden.
     
  7. Super Test. :stark:
    ReCore war der Titel auf der Gamescom 2016 bei dem ich durch die Präsentation die Zusammenarbeit von Microsoft und einem dagegen kleinen japanischem Indiestudio sehr interessant fand. Irgendwann werd ich mir das Spiel auch anschauen, da die Aufmachung und das Spielprinzip abwechslungsreich erscheint.

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    Bull gefällt das.
  8. Cooler test! werd das Spiel jetzt auch mal im Hinterkopf behalten bis ich mehr Zeit hab. :)
     
    Bull gefällt das.
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