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One 4 Review: Doom im Test

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von DerUnholt, 19. Mai 2016.

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  1. OnePS4Switch Doom
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    Doom, aus dem Hause id Software, steht seit 1993 für brachiale Action und einen nicht zu unterschätzenden Brutalitätsgrad, der das Spiel 1994 auf die Liste für jugendgefährdende Medien der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften/Medien brachte. Viele Jahre sind vergangen und Doom gilt mittlerweile als Klassiker der Ego Shooter-Spiele und hat mit Doom 3 eine Runderneuerung erlebt, die aus dem reinen Actiongeballer ein von den Medien gefeiertes Horrorspiel machte – zumindest die erste Hälfte. Jetzt, im Jahr 2016, meldet sich id Software mit Doom zurück und will den Wurzeln dabei treu bleiben. Ob dies gelingt und wie uns der Titel gefällt, erfahrt ihr wie immer in der folgenden Review.


    Wenn auf dem Mars wieder einmal die Hölle losbricht und Dämonen aus Portalen stürmen, kann es nur bedeuten, dass jemand vergessen hat, das Tor zur Unterwelt zu schließen. Es liegt erneut am namenlosen Protagonisten, der liebevoll von seinen Fans Doomguy genannt wird, diesem höllischen Treiben ein Ende zu setzen und auf dem Weg dorthin tausende von Dämonen in Stücke zu zerreißen. Wie kommt es zu dieser Katastrophe? Nun, die Union Aerospace Corporation (kurz: UAC) sucht auf dem Mars nach einer Technologie, um Teleportationen zu ermöglichen. Dabei stößt man auf seltsame Artefakte und schließlich auf die Haustür ins Reich der Dämonen. Und was macht so ein geldgeiles Unternehmen? Natürlich versuchen den armen Wesen die Energie abzuzapfen und sie so umzuerziehen, dass sie der Menschheit helfen können. Wer glaubt, dass das gut gehen kann, hat sich geschnitten. Die gesamte Anlage der UAC wird überrannt und es gibt kaum mehr Überlebende.

    Mitsamt unseres Kampfanzugs finden wir uns ohne große Erklärung im Gefecht wieder und lernen, mit einer Pistole bewaffnet, die wohl wichtigste Neuerung kennen: die sogenannten Glory Kills. Wenn die Feinde einige Zeit mit Blei beschossen wurden und sich ihrem Ende nähern, könnt ihr, mit einem einfachen Druck auf den rechten Analogstick, diese geskripteten Eliminierungen ausführen. Das Besondere – neben dem Fakt, dass sie unglaublich cool aussehen – ist, dass die Gegner daraufhin IMMER Gesundheitspunkte, also HP, fallen lassen. HP? Ja, richtig gelesen. Was so ein richtiger oldschool-Shooter ist, hat gefälligst auch auf HP zu setzen, die man entweder in der Welt findet oder durch eben genannte Möglichkeit erlangt.
    Die Glory Kills sind ein guter Weg, um den Spieler näher ins Geschehen zu locken, doch die Erfahrung zeigt, dass eine große Entfernung zu den Gegnern und das umgangssprachliche „kiten“ – also die Feinde hinter einem herzuziehen und dabei zu beschießen – die eindeutig bessere Lösung sind.

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    Diese Gesellen dürften Veteranen der Reihe bekannt vorkommen. Sie machen gleich Bekanntschaft mit der Schrotflinte

    Logischerweise gibt es neben der Pistole noch acht weitere Waffen, plus einer Kettensäge. Was ist mit der BFG? WAS IST MIT DER BFG? Diese Rufe hört man quasi durch die Räume des Internets hallen und wir können euch beruhigen: Die gute alte BFG-9000 (Big Fucking Gun) ist auch wieder mit dabei. Dieses Mal jedoch nicht als normale Waffe — sie wird mithilfe des Dreiecks ausgewählt (die Kettensäge mit dem Viereck) und sorgt für ein großes Spektakel. Alle Gegner, die sich in dem Umkreis befinden, werden wohl nicht mehr lebendig nach Hause gehen.
    Die Kontrolle der Waffen geht gut von der Hand, nur das Balancing wirkt etwas seltsam. So kann man den Waffen Upgrades zuweisen, wie etwa Explosivmunition. Die Shotgun wird dadurch jedoch gefühlt so stark, dass der ebenfalls vorhandene Raketenwerfer völlig unnötig wirkt und so erlebt man während des Durchspielens der knapp 10 Stunden langen Kampagne immer wieder, wie man nur mit der Shotgun herumläuft und versucht, die Gegner zu dezimieren. Einzig die Gausskanone schien dem standzuhalten, denn dieses Ionengewehr verfügt nach einigen Verbesserungen eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Feuerkraft. Die BFG ist von diesen Wertungen natürlich ausgeschlossen, denn wie erwähnt: Sie wird ihrem Namen gerecht.

    Und sonst? Nun, man läuft durch die Level, entdeckt einen der unzähligen geheimen Orte, wundert sich über die nicht wirklich vorhandene Story und ballert fröhlich vor sich hin. Fröhlich geht es dabei jedoch nicht immer zu. Besonders dann, wenn wieder einmal ein Lockdown im aktuellen Areal ausgelöst wurde und erst alle Höllenbewohner getötet werden müssen, bis sich die nächste Tür öffnet. Das mag früher ganz cool gewesen sein und beweist ein weiteres Mal wie sehr man den Wurzeln treu bleiben will, aber wenn man zig Minuten nur nach einem Gegner suchen muss, der gerade hinter einer Kiste festbuggt, ist man dem genervten Wegwerfen des Controllers ziemlich nahe.
    Die KI ist als einfach gestrickt zu bezeichnen. Auch hier sieht man, dass man versucht hat, das alte Spielprinzip 1:1 zu übernehmen und nur teilweise mit modernen Neuerungen zu füllen. Die KI hat davon offensichtlich nicht viel abbekommen, denn die Gegner stürmen auf den Spieler los und achten dabei nicht einmal auf Dinge wie die Vorfahrtsregel. Ob echte Dämonen das genauso lösen würden, kann leider nicht gesagt werden, denn die Gesellen treiben sich ja lieber in gemütlichen Lavabädern rum. Ein Interview mit ihnen kam somit leider nicht zustande. Während der Testsessions machte es jedenfalls eine Menge Spaß, die Horden von Gegnern zu beharken und mit Power-Ups herumzuhüpfen.

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    Dieser Kollege dürfte ebenfalls bekannt vorkommen

    Auf technischer Ebene funktioniert Doom großartig. Es läuft auf der Konsole butterweich, sieht mit der an Doom 3 orientierten Umgebung sehr gut aus und besonders die Modelle der Dämonen hat man perfekt aus der alten Doom-Grafik in die neue übertragen. Ob Mancubus, Revenant oder Imp – alle sind wieder mit an Bord und lassen Nostalgikerherzen schneller schlagen.

    Wer eher für Mehrspielermodi zu begeistern ist, kann den Multiplayer ausprobieren. Leider ist dieser längst nicht so gut wie der Singleplayer. Man setzt auf Klassen, deren Ausrüstung angepasst wird, versucht ein Quake’iges Tempo an den Tag zu legen und bietet die unterschiedlichsten Modi. Das klingt alles wirklich gut, doch während des Spielens stellt sich schnell Langeweile ein. Das liegt wohl daran, dass der Mix aus Altem und Neuem hier nicht so wirklich funktioniert. Auch die Möglichkeit, sich nach einem gewissen Ziel in einen der Dämonen aus dem Singleplayer zu verwandeln, überzeugt nicht und unterstützt das seltsame Bild des Multiplayers. Besonders schade für Spieler, die auf eine Art aktuelles Quake gehofft haben.

    Der dritte und letzte große Modus nennt sich Snapmap und soll die Möglichkeit bieten, einfach und schnell neue Karten zu erschaffen und diese den Onlinespielern zur Verfügung zu stellen. In der Praxis stellte sich der Editor jedoch eher konfus raus, dennoch wird die große Community sicher die eine oder andere coole Map zur Verfügung stellen, die es sich zu spielen lohnt. Solche Modi sind schwer zu bewerten, da sie sehr von der Spielerschaft abhängig sind.

    Doom ist ein ehrlicher Oldschool-Shooter, der wie schon Wolfenstein: The New Order, im Singleplayer überzeugt, im Multiplayer leider jedoch schnell anödet und nicht das erhoffte Ziel erreichen kann.

    Fazit

    Ich mag Doom. Ich mag Doom sogar sehr. Es erreicht nicht ganz den Stand, den Wolfenstein: The New Order bei mir erreichte, was keinesfalls schlimm und wohl der eigentlich fehlenden Story geschuldet ist. Sicher gibt es eine Rahmenhandlung und diese wird den meisten Spielern auch reichen, aber etwas mehr wäre mir ganz lieb gewesen. Die Multiplayer-Beta überraschte mich positiv, doch nach einigen Runden in der Vollversion muss ich sagen, dass es die Euphorie der Beta leider nicht erreicht und mich sehr schnell anödete. Vielleicht tut sich nach Patches hier noch was.
    Ansonsten kann ich Doom wirklich empfehlen - besonders Fans von Oldschool-Shootern oder Spielern, die Wolfenstein: The New Order geliebt haben.

     
    DerUnholt

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    #1 DerUnholt, 19. Mai 2016
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. Okt. 2016
  2. Kommentare (4)
  3. Ich hab es am Wochenende mit nem Kumpel gesuchtet, so ansich ist es wirklich wieder ein vollwertiger "Old School Shooter".
    Hier wird nicht lang gefackelt, hier holzt man einfach nur die Gegner um.

    Aber genau da ist mein Kritikpunkt Nr.1, diese Glory (Hole) Kills.......:S
    Mir ging die Mechanik irgendwann einfach nur noch auf den Sack, aber man ist fast gezwungen den Mist zu machen um immer schön am Leben zu bleiben.

    Ansonsten ist es wirklich ein sehr spassiges Spiel was seinem Namen mehr als gerecht wird und genau das bietet was man von einem Doom erwartet: ACTION bis die Hütte rappelt.

    Für mich persönlich hatte sich aber der Kauf der Collectors Edition erledigt da ich, obgleich ich gerne die Revenant Figur gehabt hätte, ein 2. Durchspielen nicht in Betracht gezogen habe.
     
  4. Schade :(

    Sehr guter Test, da würde es sich lohnen das Spiel mit auf die ToDo zu setzen. :D

    Das Spiel kannst du ja ggfs. auch verkaufen. Da würde sich doch definitiv jemand finden.
     
  5. DOOM (3D) was a Lie :eek:

     
  6. Ich habe keinen Doom Teil davor richtig gespielt, die in der BFG-Edition beigelegten ein Stück, sonst aber nicht weiter.
    Die Beta fand ich ziemlich mies, es hat mir zu keinem Zeitpunkt Spaß gemacht, es hat irgendwie gar nichts gepasst und von schnellem, actionreichen Gameplay war auch nicht die Spur. Ich glaube, als nichtkenner, dass es einfach zu massentauglich gemacht wurde und somit seine Originalität verloren hat. Irgendwie schade, da ich schon lust drauf hatte.
     
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