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One 4 Review: Battlefield: Hardline im Test

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von DerUnholt, 22. März 2015.

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  1. OnePS4 Battlefield Hardline
    Action, Shooter 2015-03-19 Electronic Arts Visceral Games Jetzt bestellen

    Battlefield: Hardline – was wurde im Voraus nicht schon alles über dieses Spiel geschimpft. Besonders hervorgerufen durch die unterirdische Beta, die man unerwartet zur letztjährigen E3 herunterladen konnte und die den Spielern wegen des schlechten Gameplays, der miserablen Grafik und der Nähe zu Battlefield 4 die Kinnlade herunter klappen ließ. EA und Visceral Games reagierten auf die lauten Stimmen und verschoben den Titel um einige Monate nach hinten. Jetzt steht der Shooter in den Händlerregalen und man muss anerkennen: Die zusätzliche Entwicklungszeit hat Battlefield: Hardline sichtlich gut getan.

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    Polizeiautos und Sportwagen: Mit Hardline betritt die Battlefield-Reihe bisher unbekannte Gefilde

    Während wir uns in den vergangenen Teilen der Battlefield-Reihe über allerlei Schlachtfelder und durch Kriegsschauplätze geballert haben und dabei sogar die Zukunft besuchten, probieren Visceral einen anderen Weg, offenbar auch um sich klar von den Spielen aus dem Hause DICE abzugrenzen. Statt die Rolle eines Soldaten zu übernehmen, machen wir uns als Polizisten oder Räuber auf in die Schlacht. Das dürfte bei Einigen sofort für ein wohliges Gefühl sorgen, wenn man an Kindheitstage und das gute alte „Räuber und Gendarm“-Prinzip denkt, das Battlefield: Hardline sowohl im Single- als auch im Multiplayer gut rüber bringt.

    Doch möchte ich vorerst auf den Singleplayer eingehen, der bei den bisherigen Serienablegern maximal eine nette Dreingabe war, jedoch innerhalb weniger Minuten anödete und zeigte, dass der Genrekonkurrent Call Of Duty mehr zu bieten hat. Um diese Vergehen der Vergangenheit wett zu machen, hat man mehr Arbeit in den Singleplayer und die dazugehörige Story einfließen lassen.
    Ihr übernehmt die Rolle von Nick Mendoza, einem Cop, der in Miami Gutes schaffen will, doch schnell feststellen muss, dass der Drogenuntergrund auf einen neuen Höhepunkt seit den legendären 70ern hinsteuert. Als würde das nicht schon für genug Stress und Ärger sorgen, soll sich in den Reihen der Polizei ein Spitzel befinden, der dem Drogendezernat das Leben schwer macht.
    Ihr merkt schon, dass es sich um die typische Klischee-Story handelt bei der es den „good cop“ und den „bad cop“ gibt, die sich plötzlich feindlich gegenüber stehen. Die Geschichte wartet mit einigen Wendungen auf, die in den meisten Fällen aber zu erahnen sind, jedoch auf eine seltsame Art und Weise überzeugen. Dies mag auch an der Aufmachung des Singleplayers liegen, der sich an typischen US-Krimiserien orientiert. Startet ihr wieder in die Kampagne zeigt euch ein „Previously on Battlefield: Hardline“, was in den letzten „Folgen“ geschah und beim Beenden des Spiels wartet eine Vorschau auf die nächsten Episoden. Die Idee ist echt nett und passt auch zum gesamten Spiel, wirkt jedoch eher unnötig, da die Story wie schon angemerkt doch eher simpel gestrickt ist.

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    Auch als Cop ist es nicht immer einfach zwischen Gut und Böse zu unterscheiden - die Grenzen verwaschen sehr schnell
    Simpel gestrickt ist auch das Gameplay des Singleplayers: Mithilfe eines hochmodernen Scanners markieren wir Feinde in dem vor uns liegenden Lager, was stark an beispielsweise die Far Cry-Reihe erinnert. In alter „Family Guy“-Manier zücken wir auf Knopfdruck unsere Polizeimarken und können gleichzeitig maximal drei Feinde überzeugen ihre Hände hoch zu nehmen und unsere Autorität zu respektieren. Natürlich untermalt mit einem stereotypischen „Polizei, Hände hoch!“. Auch wenn diese Mechanik so unglaublich dumm ist, machte sie mir während des Spielens suspekterweise Spaß. Ich schleiche mich also außerhalb des Sichtkegels an die bösen Buben heran und überrasche sie mit meiner übertrieben maskulinen und autoritären Stimme und lege ihnen gekonnt die Handschellen an, woraufhin sie reglos am Boden liegen und nicht mal ansatzweise auf die Idee kommen ihren Kollegen einen Hinweis auf die nahenden Cops zu geben. Wer diese eher stealthige und polizeigetreuere Vorgehensweise wählt, wird mit Zusatzpunkten belohnt, die in Waffenverbesserungen für die Story und Battlepacks für den Multiplayer resultieren. Dieses Spielchen geht jedoch nur bis Rang 15, der mit etwas Feingefühl schon einige Zeit vor Ende der ca. sechs- bis achtstündigen Kampagne erreicht ist und nicht weiter motivieren kann den ruhigeren Weg zu gehen. Ab diesem Zeitpunkt kann also problemlos zur Rambo-Methode gegriffen und der Granatwerfer aus dem Inventar gezogen werden. Bei dieser Herangehensweise verwundert jedoch die KI, die zwar oft arge Wegfindungsprobleme hat, aber durchaus mit scharfer Munition schießt und für das eine oder andere virtuelle Ableben sorgen kann. Sogar taktische Pläne, wie Flankierungen kommen vor und die Herren sind somit nicht zu unterschätzen.

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    Jeder gute Cop verdient eine Pause - der Klischee-Donut darf also keinesfalls fehlen

    Auch wenn einige Levelabschnitte durchaus offen wirken, wird beim genaueren Hinsehen jedoch klar, dass es sich einfach um einen breiten Schlauch handelt, der etwas Freiraum lässt, aber gleichzeitig durch die serientypischen „Kehre zur Schlacht zurück“-Bildschirme klein gehalten wird. In der Vertikalen gibt es jedoch einige Möglichkeiten und so können mithilfe des Kletterhakens Häuserdächer erklommen, als Scharfschützenposten genutzt und dann zum Abseilen via Seilrutsche genutzt werden. Ein paar taktische Kniffe sind also möglich und laden zum Ausprobieren ein.

    Grafisch erinnert der Titel logischerweise stark an den Vorgänger Battlefield 4, da er auf der selben Engine beruht und auch einige Texturen und Modelle scheinen recycelt worden zu sein. Das stellt keinen totalen Genickbruch dar, erklärt und rechtfertigt jedoch zu einem gewissen Grad die Rufe, dass ein Addon oder DLC für die Hälfe des Vollpreises völlig ausreichend gewesen wäre.
    Auf Soundebene gibt es nicht viel zu meckern: Ein zum Gangstersetting passender US-Hip Hop-Soundtrack, Explosionen und andere Soundeffekte, die überzeugen und wenig Freiraum für Ärger lassen. Die deutschen Synchronsprecher sind jedoch nicht immer gut ausgewählt und einige Gespräche von Feinden klingen als seien sie mit einem alten Kassetten-Diktiergerät oder Omas altem Handy aufgenommen worden. Auch das Prunkstück mit dem EA Deutschland wirbt, der Rapper Kollegah, passt gefühlt null zu seinem einem Charakter und kann nicht wirklich ernst genommen werden. Einen US-Bösewicht mit der Stimme eines deutschen Rappers zu versehen, ist vielleicht nicht die allerbeste Wahl.

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    Der neue Modus "Hotwire" sorgt für rasante Verfolgungsjagden - auch über das Ende der Straßen hinweg

    Doch genug vom Singleplayer. Zum Multiplayer lässt sich bis zu diesem Zeitpunkt nur sagen, dass er bei mir für herrlich viel Spaß gesorgt hat und jegliche Befürchtungen, die die vergangenen Proberunden aufkommen ließen, zerplatzen lässt. Das Spiel steuert sich griffig und in den Testsessions konnte ich bisher keine Probleme des Netcodes feststellen, der bei BF4 bekanntlich äußerst stark verhunzt wurde und einem flüssigen Spielgefühl im Weg steht. Die Maps sind zwar durchaus groß, sind verglichen mit den Kriegsschauplätzen aber etwas urbaner und erinnern eher an die Karten von Bad Company. Auch die neuen Spielmodi sorgen für tolle Abwechslung: Ob ihr euch um Diebesgut prügelt oder einfach nur eine Runde Battlefield-Eroberung spielt, es dürfte für Jeden etwas dabei sein. Mir gefiel bisher der Modus „Hotwire“ am besten, bei dem auf der Karte mehrere Autos platziert sind, die in Conquest-Art als mobile Stützpunkte dienen und die gegnerischen Tickets sinken lassen. So weit, so gut, der Kniff jedoch ist, dass die Tickets erst bei Höchstgeschwindigkeit sinken und es so zu spannenden Verfolgungsjagden kommt, die das Adrenalin in die Höhe schießen lassen und an Filme wie „Speed“ erinnern.
    Wenn sich an meinem Eindruck nichts ändert, macht der Multiplayer ähnlich viel Spaß wie der des Vorgängers – ob die Langzeitmotivation jedoch bleibt, kann ich noch nicht sagen.

    Fazit

    Battlefield: Hardline ist wie nach Hause kommen, nur dass jemand die Möbel gehörig umgestellt hat. Konnten die Betas bisher bei mir für null Spaß sorgen, hatte ich mit der fertigen Verkaufsversion einige spaßige Stunden mit dem Multiplayer und auch der Singleplayer ist es endlich wert angesehen zu werden - wird jedoch durch eine simple Story und klischeebehaftete Thematiken getrübt. Ob der Vollpreis für den Titel wirklich gerechtfertigt ist und ein Standalone-Addon nicht gereicht hätte, vermag ich nicht 100%ig zu beantworten. Einerseits sitzt ein neues Team dran, das etwas sehr eigenes kreiert hat, anderseits ist das gesamte Grundgerüst auf BF4 beruhend und fühlt sich vom reinen Gameplay nahezu identisch an. Für Neueinsteiger oder Spieler, die neue Maps und ein etwas anderes Setting als bei BF4 haben wollen, dürfte sich der Kauf von Battlefield: Hardline definitiv lohnen. Unentschlossene sollten vielleicht eher Probe spielen oder mit dem Kauf noch etwas warten.

     
    DerUnholt

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    #1 DerUnholt, 22. März 2015
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. Okt. 2016
  2. Kommentare (5)
  3. #2 Mr_Aufziehvogel, 23. März 2015
    Zuletzt bearbeitet: 23. März 2015
    Danke für diesen wirklich guten Test:applaus:

    Ich hab BF Hardline nun auch seit ein paar Tagen und finde es, verglichen mit anderen Close Quarter MP-Shooter, ein gut spielbares und fair ausbalanciertes Spiel. Alles in Allem ist es es eine gute Alternative für all Jene, denen BF4 zu groß ist, CoD zu überladen und Counter Strike zu schnell - Hardline erfindet das Rad nicht neu, aber macht, angenehmerweise, einen gekonnten Spagat zwischen Call of Duty und Battlefield.

    Pro:

    - Gut miteinander ausbalancierte Waffen & Klassen
    - Spaßige, neue Modi wie Blood Money & Überfall
    - Abwechslungsreiche Karten
    - Teamplay und Teamsupport besonders wichtig (wer nur Kills macht, bekommt kaum Geld/Punkte)
    - Server laufen stabil
    - Keine schwerwiegenden Bugs


    Contra:

    - Grafik deutlich schlechter als in BF4
    - Sehr kleine Waffenauswahl
    - Team-Deathmatch nur mit 64 Spielern spielbar (wird bei den kleinen Karten sehr chaotisch - sinnloses Dauersterben ist angesagt)
    - SP ist übliche 08/15 Shooter-Kost, ohne neue Ideen und Wiederspielwert
     
    Masklin gefällt das.
  4. Ich gebe zu, du machst mich neugierig und ich würde mich gerne selber davon überzeugen. Aber mit zuviel Wenn und Aber hole es mir später. Vielleicht haben wir ja Glück, das es im EA Access auftaucht, dann hab ich erst recht Geld gespart.
     
  5. Also ich finds nicht schlecht. Klar die Story hat man schnell gesehen, aber online gehts schon gut ab. Wer also mal bock auf paar runden auf der ps4 hat darf mich gerne adden.
     
  6. Das was ich über Access bereits anspielen durfte, hat mir auch gefallen. Der Test von Andre spiegelt dabei so ziemlich meine Eindrücke wieder. Abe trotz alledem schließ ich mich Nando an und hoffe auf baldiges Erscheinen in der Vault von Access.
     
  7. Auch ich kann mich dem Review zustimmen, was mich ein wenig nervt ist die Tatsache das man zu viel Wert auf das Geld verdienen gelegt hat. Will man ordentliche Ausrüstung bekommen ist man fast gezwungen Hotwire zu spielen, da man dort recht schnell Geld macht. Die anderen Modis bringen nicht wirklich viel.
    Klar macht Hotwire richtig Spass, allerdings sind dort die C4-Camper massiv am aufmarschieren und man kann fast sicher sein das in jeder Strasse so ein Camper auf einen wartet.

    Aber ansonsten find ich das Hardline wieder sehr gut gelungen.
     
    Der Pate gefällt das.
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