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One 4 FIFA 18 im Test: Ein Schritt nach vorn, zwei zurück

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von Markus S., 5. Okt. 2017.

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  1. OnePS4Switch FIFA 18
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    Wie jedes Jahr hieß es für mich Ende September: "EA SPORTS: It's in the game" - ein neues FIFA wartet auf mich und wie die jährliche Abfolge es vorschreibt, schimpft sich der neuste Teil FIFA 18. Warum der Titel dieses Tests so heißt wie er heißt, erfahrt ihr im nachfolgenden Test!

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    Ronaldo "CR7" ist der diesjährige Cover-Star

    Der Hype war groß, als Electronic Arts und der Deutsche Fußball Bund (DFB) bekannt gaben, dass die 3. Liga und der DFB-Pokal den Weg nach FIFA 18 finden werden. Zudem durften sich die Fans auf die Fortsetzung von "The Journey" rund um Fußball-Juwel Alex Hunter freuen. Doch kommen wir zunächst zu den Grundzügen von FIFA 18, dem Fußballspielen.

    Seit FIFA 17 kommt die Frostbite-Engine zum Einsatz, die für eine große Veränderung der Spielweise sorgte. In meinem damaligen Test hatte ich diesen Wechsel eher negativer wahrgenommen und schob meine Hoffnungen auf die nachfolgenden Teile. Doch leider enttäuscht mich Electronic Arts hier. FIFA 18 weist weiterhin die bekannten Krankheiten auf, die wir von FIFA halt kennen. Die Fernschüsse sind wieder viel zu effektiv und nach einer kurzen Eingewöhnung wiederholen sich die Spielzüge, die zum Torerfolg führen, einfach zu oft. In FIFA 18 ist das übrigens das unnachgiebige Drücken der Pass-Taste. Tiki-Taka in absoluter Hochform lässt den Gegner nahezu nie an den Ball kommen. Da hilft auch kein Pressing oder intelligentes Zustellen, wenn in Online-Sessions die Top-Teams mit hoher Ballbeherrschung daherkommen. Zudem ist weiterhin das übliche Verhaken von Spielern vorhanden, zum Glück bewegen sich die Spieler nun aber realistischer, sodass es nicht bei jedem kleineren Rempler oder zu späten Tacklings zum Foul kommt. Das hat besonders in FIFA 17 für enorm viele Spielunterbrechungen gesorgt. In der Ball-Physik hat sich ebenfalls wenig getan und weiterhin sind die Torhüter ein graus. Hier herrscht absoluter Stillstand und man kann vom Marktführer ruhig erwarten, dass essentielle Spielpositionen wie der Torwart zumindest einer Qualitätskontrolle unterzogen werden, aber die sind einfach genauso hohl wie in FIFA 17. Rollt ein Ball beispielsweise langsam Richtung Spielfeldrand und droht in einem Eckstoß für den Gegner zu enden, macht der Torhüter keine Anstalten den Ball noch zu retten oder gar aufzunehmen. Hier muss einfach mehr Realismus ins Spiel und die Torhüter bedürfen dafür einer Generalüberholung!

    Was positiv hervorzuheben ist, sind die Fans. Insbesondere in der Premier League, wo diese direkt am Spielfeldrand sitzen, kommt nach einem Tor klasse Atmosphäre zustande. Die Fans sind nämlich keine Fotographien mehr, sondern jeder Fan ist einzeln gerendert und verhält sich individuell. So reißen diese bei einem Tor die Arme nach oben und schwappen wie eine Welle nach vorne Richtung Spielfeld, um dem Torschützen entgegen zu jubeln. Klasse! Auch die neuen Jubel-Szenen sind nett und bringen mehr Abwechslung in die Szenerie nach einem Treffer.

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    Die Treffer werden von gut dargestellten Fans gefeiert

    Wo ich jedoch kein Verständnis zeigen kann, ist die Darstellung der lizenzierten Spieler. Electronic Arts arbeitet zwar weiterhin am Ausbau des Lizenz-Monopols (bspw. durch die 3. Liga und den DFB Pokal), geht mit diesen Lizenzen meiner Meinung nach aber nicht wertschätzend genug um. Einige Spieler sehen ihrem Vorbild in keinster Weise ähnlich und sogar Top-Teams wie Borussia Dortmund oder der FC Bayern München sind davon betroffen.

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    Die 22 ist Christian Pulisic und die 27 Gonzalo Castro, achja und die 33 Julian Weigl. Aber keine Sorge, ich hätte sie auch nicht erkannt.

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    v.l.n.r. Weigl, Castro, Pulisic

    Aber kommen wir zu den Spielmodi. Hier hat sich nämlich erneut etwas getan. Neben dem zweiten Teil von "The Journey" spielt Electronic Arts die Trümpfe der Frostbite Engine aus und beschert dem Karriere-Modus einen überarbeiteten Transfer- und Verhandlungsrahmen. Wir können Spieler auf dem Transfermarkt nun mittels Ausstiegsklausel aus dem laufenden Vertrag kaufen und sind nicht mehr auf unser Verhandlungsgeschick angewiesen. Außer natürlich wenn wir die Verträge der eigenen Spieler verlängern wollen. Hier fordern die Spieler oder besser ihre Berater nun mehr Gehalt, sollten wir keine Ausstiegsklausel im Vertrag haben wollen. Inszeniert wird das ganze nun in Video-Sequenzen die die echten Spieler zeigen. Wir verhandeln dann in "echten" Gesprächen die Vertragsverlängerung oder den Transfer. Beim ersten Mal ist das ganz lustig, aber nach dem zweiten oder dritten Gespräch, welche übrigens nicht vertont sind, sondern lediglich über Untertitel ablaufen, ist die Luft auch schon wieder raus und man wählt die altbekannte Variante (die man glücklicherweise auch nutzen kann). Außerdem bringen die Gespräche für mich keine nachvollziehbare Entwicklung mit sich. So können wir meist alles mit Geld und leeren Versprechungen zu unseren Gunsten manipulieren, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass bspw. ein junger talentierter Spieler einen individuellen Traum bzw. Plan mit bringt und zum Beispiel unbedingt mal in England spielen will, sodass lediglich Teams aus der Premier League für ihn in Frage kommen oder das bei Topspielern, deren Eigenarten ja durchaus bekannt sein dürften, diese sich auch in Verhandlungen widerspiegeln.

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    Marco Reus mit seinem Berater - die neuen Sequenzen sind am Anfang noch erfrischen neu, flachen jedoch schnell ab.

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    "The Journey" kehrt dieses Jahr zurück und knüpft an den Geschehnissen aus FIFA 17 an. Nach einer kurzen Rückblende finden wir uns in Rio de Janeiro wieder und spielen auf der Straße unser erstes 3vs3. Die Atmosphäre weiß direkt einzufangen und man hat sofort Lust auf den Story-Modus, der in FIFA mit am besten umgesetzt ist im direkten Vergleich der Sportspiele aus dem Hause Electronic Arts. Um eines vorweg zu nehmen. Wer bei FIFA 17 bereits kritisiert hat, dass man zu wenig Einfluss am Verlauf der Story hat, wird in FIFA 18 erneut enttäuscht. Es werden zwar "Schlüssel-Entscheidungen" vorgegaukelt, aber ich habe "The Journey" auf der Xbox One komplett durchgespielt und auf der PS4 bis nach einigen Schlüsselszenen und kann euch sagen, dass das Ende das selbe sein wird. Die Entwicklungen sind zwar nachvollziehbarer als im ersten Teil, jedoch wirkt vieles aufgesetzt und erzwungen. Trotzdem hat "The Journey" erneut viel Spaß gemacht und man wollte wissen wie es denn nun weitergeht. Dabei kamen einige neue Elemente mit ins Spiel, die das ganze etwas aufgelockert haben.
    So kann man bspw. mit Alex's Schwester ein Match in der amerikanischen Frauen-Nationalmannschaft spielen oder die Karriere von Alex's Kumpel Williams retten, indem man in Kapitel 5 seine Rolle übernimmt. Außerdem kann man in Kapitel 6 seinen Sturmpartner aus drei vorgegebenen Spielern auswählen und mit diesem dann das perfekte Sturmduo bilden.

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    Die Story ist interessant und macht Lust auf mehr

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    Meine Karriere mit Alex Hunter verlief ganz gut

    Hinzu kommt, dass man nun mit "Skillpunkten" Alex Fähigkeiten verbessert und außerdem dass Aussehen individuell gestalten kann. Über eine Vielzahl an unterschiedlichen Frisuren können wir auch Tattoos und Klamotten beliebig wechseln.

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    Entweder Vorbereiter oder Torjäger - wir können selbst aussuchen wo Alex seine Stärken hat

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    Tattoo gefällig? Wir können das Aussehen individuell anpassen und beliebig oft ändern
    Neben Liebhabern von "The Journey" können sich aber auch die Fans des FIFA Ultimate Team (FUT) - Modus freuen. Selbstverständlich kommt die Gelddruckmaschine wieder mit neuen Inhalten daher und bringt erstmals die ICONS (ehemals Legends) auf die PlayStation 4. Xbox One Spieler waren aufgrund eines Exklusivvertrags bereits an diverse Altherren in ihren FUT-Teams gewöhnt, nun schimpft sich dieser Inhalt anders und ist plattformübergreifend verfügbar. Außerdem finden sich neue Singleplayer-Modi wie die Squad Battles in FUT. Meiner Meinung nach wirkt FUT mitterweile etwas überladen, da jährlich was neues dazukommt, aber nichts gestrichen wird, da zahlungswillige Kunden nicht vor den Kopf gestoßen werden sollen. Das finde ich durchaus schade, da auch andere Modi eine Optimierung verdient hätten.

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    In FUT warten zahlreiche Modi auf den Spieler

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    Das PlayStation Trikot könnt ihr auf der PS4 freispielen. Auf der Xbox One gibt es ein entsprechendes Pendant.

    Ich zum Beispiel spiele sehr oft Pro Clubs und versuche gemeinsam mit ein paar Kumpels hier und da ein Spiel zu gewinnen. Grundsätzlich schlagen wir uns auch nicht schlecht, wäre da nicht die seit Jahren stagnierende KI. In Pro Clubs spielt jeder Spieler eine Position und die restlichen Mannschaftskollegen werden mit NPCs gefüllt. Verzichtet man nun auf die Möglichkeit, dass einer der Mitspieler "alle" Spieler steuert, übernimmt die KI die Kontrolle und reagiert (mehr oder weniger) auf die Zurufe der menschlichen Spieler, die zum Beispiel mittels Pass-Taste den Ball anfordern können. Zwar wurde in diesem Jahr ein anderes Skill-System eingeführt, jedoch machen sich die Verbesserungen eher schlecht als recht im Spiel selbst bemerkbar. Auf dem Platz hat sich in diesem Modus seit Jahren (leider) kaum etwas verbessert.

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    In Pro Clubs skillen wir unseren Spieler individuell

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    Ob wir Punkte in die Ausdauer investieren ist eigentlich egal, da wir am Ende immer genug Luft übrig haben

    Abschließend noch ein Wort zur Synchronisierung und den Kommentatoren. Es warten erneut Frank Buschmann und Wolff Fuss auf uns, die ihren Job wieder sehr gut machen. Entweder man liebt sie oder man hasst sie. Ich für meinen Teil mag beide und finde die Kombination seit Jahren angenehm. Leider fehlen Knaller-Sprüche wie "Kareem Abdul-Jabbar" oder die "Antizipation des Gymnasiasten", die jedem FIFA-Spieler in den Ohren klingeln dürften. Schade.

    Zudem muss man festhalten, dass "The Journey" lobenswerterweise bereits zum Release mit deutscher Sprachausgabe daherkommt (in FIFA 17 wurde dies per Patch nachgereicht), jedoch lässt sich die Atmosphäre lediglich mit englischem Originalton wirklich einfangen und sollte daher vor Beginn manuell umgestellt werden.

    Update vom 12.10.2017:
    Zwischenzeitlich hat Electronic Arts reagiert und den Gast-Modus in FUT zurück gebracht, wessen Abwesenheit bei vielen Fans für Aufregung gesorgt hat. Zusätzlich wurde ein Update veröffentlicht, welches die Fernschüsse entschärfen soll. Da sich aktuell einiges tut, werden die neuen Features und Änderungen ausgiebig testet und aufgearbeitet.

    Fazit

    Ein Schritt nach vorn und zwei zurück. Deswegen schneidet FIFA 18 bei mir auch schlechter ab als FIFA 17. Letztes Jahr habe ich einige Fehler im Spiel der neuen Frostbite-Engine zugeschoben und mir gewünscht, dass diese in FIFA 18 ausgemerzt oder zumindest reduziert werden. Das ist leider nicht geschehen und FIFA muss meiner Meinung nach auch nach den Möglichkeiten bewertet werden, die Electronic Arts zur Verfügung hat. Hier macht der Marktführer einfach zu wenig, sodass FIFA 18 für mich eher ein Rückschritt, als ein Fortschritt ist und es bleibt zu hoffen, dass in FIFA 19 die entscheidenen Schlüsse gezogen werden und wir ein besseres FIFA bekommen.

    The Journey kann mich wieder überzeugen und macht enorm viel Spaß. Hier freue ich mich bereits auf die nächste Fortsetzung. Aber ich wünsche mir erneut mehr Einfluss auf die Geschichte, die evtl. mal mehr als ein Ende bieten könnte.

    Weiterhin sollen auch die "kleineren" Modi wie Pro Clubs und Koop-Saison mit inhaltlichen Veränderungen optimiert werden. Der FUT-Modus hat schon genug Futter bekommen!

    7
    • The Journey hat stark zugelegt
    • Grafisch optimiert zum Vorgänger
    • Umfangreiche Auswahl an Modi
    • Zahlreiche Lizenz-Pakete
    • gute Kommentatoren
    • Kollisionsabfrage besser (dadurch weniger Fouls)
    • Kaum Fehlerbehebungen zum Vorjahr
    • Strafraum-Ping-Pong ist allgegenwärtig
    • Zu starker Fokus auf dem Bezahlmodus Ultimate Team
    • Teils schlechte Gesichter
     
    Markus S.

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    #1 Markus S., 5. Okt. 2017
    Zuletzt bearbeitet: 12. Okt. 2017
  2. Kommentare (3)
  3. Es gibt ne Story in Fifa? :häslige:
    Ich kann den jährlichen Absatz von Fifa oder anderen Ablegern der Sportspiele in keinster Weise nachvollziehen. Wenn es dann noch schlechter wird, als der Vorgänger, schadet es vielleicht nicht, mal das ein oder andere Jahr auszusetzen :affe1:

    Mein letztes Fifa war Fifa 99, welches mir unzählige spaßige Stunden bereitet hat und welches ich deshalb für immer in guter Erinnerung behalten werde :)
     
    soundstar, spicyorange und Markus S. gefällt das.
  4. Ich Kauf jedes FIFA am Release Tag und es macht jedes Jahr Spaß. So unterschiedlich sind die Geschmäcker :D
     
  5. Update vom 12.10.2017:
    Zwischenzeitlich hat Electronic Arts reagiert und den Gast-Modus in FUT zurück gebracht, wessen Abwesenheit bei vielen Fans für Aufregung gesorgt hat. Zusätzlich wurde ein Update veröffentlicht, welches die Fernschüsse entschärfen soll. Da sich aktuell einiges tut, werden die neuen Features und Änderungen ausgiebig testet und aufgearbeitet.
     
    Sebastian W. gefällt das.
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