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One 4 Review: Homefront - The Revolution im Test

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von DerUnholt, 17. Mai 2016.

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  1. OnePS4 Homefront: The Revolution
    Shooter 2016-05-20 Deep Silver Dambuster Studios Jetzt bestellen

    Die Homefront-Reihe steht offenbar einfach unter einem schlechten Stern. Der Erstling erschien und THQ ging pleite, die Rechte wurden von Crytek erworben, die während der Produktion zu Homefront: The Revolution ebenfalls Geldprobleme bekamen. Das Projekt wurde dann von Deep Silver übernommen. In dieser Woche erscheint das Spiel für die aktuelle Konsolengeneration und den PC und leider wird es den bisherigen Problemen gerecht: Es ist ein wirklich schlechtes Spiel.


    In Homefront: The Revolution geht es zu Beginn größtenteils um den Konzern APEX, der sich im Besitz der Nordkoreaner befindet und eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Konzern mit einem angebissenen Apfel bietet. Statt auf Dauer jedoch nur Telefone und Tablets zu verkaufen, überlegt APEX sich, dass man ja auch Waffen verkaufen könnte. An dieser Stelle: Wer zur Hölle denkt sich sowas aus? Reicher Konzern, Macht, Waffen. So muss das Brainstorming ausgesehen haben. Herrlicher Unsinn.
    Wie auch immer… APEX hat jedenfalls die Kontrolle über die USA und kann, mithilfe eines offen gelassenen Hintertürchens in der Software, für einen kompletten Blackout und Chaos sorgen.
    Die Zeit vergeht und eine Gruppe von Widerständskämpfern, der von einer Sekunde auf die nächste unser Protagonist Brady ebenfalls angehört, versucht die Kontrolle über die Stadt Philadelphia zurückzuerlangen.

    Diese Idee wäre wirklich cool, wenn sie nicht so völlig dumm inszeniert wäre. Wie erwähnt, ist der Protagonist Brady auf einmal mitten in der Geschichte, da er der Letzte war, der Kontakt zum Anführer des Widerstands, Walker, hatte, bevor dieser gefangen genommen wurde.
    Nach einiger Folter der eigenen Leute heißt es dann: Mensch, Brady, geh doch mal los und hacke die KPA (die nordkoreanischen Besatzer). Gesagt, getan: Dank Colorcoding sind blaue Markierungen ein Zeichen für versteckte Wege und gelb sagt aus, dass Gegenstände zerstört werden können.
    Die blaue Farbgebung bindet sich gut ein, doch dann kommt gelb. Ich möchte daran erinnern, dass wir das Jahr 2016 schreiben – jedenfalls sagt mir das mein Kalender. Wenn ich gelb markierte Gegenstände zerstöre, lösen diese sich in Sekundenbruchteilen in Pixel auf und sind verschwunden. Ich will nicht dran zweifeln, dass die Nordkoreaner auch Magie mit in die Welt gebracht haben, dann soll man mir das bitte jedoch erklären.

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    Die Anpassungsmöglichkeiten der Waffen sind wirklich sehr gut gelungen und sehen cool aus. Im Hintergrund erkennt man das ansonsten graue und öde Leveldesign

    „Aber Andre“, mag man jetzt vielleicht sagen, „das Spiel ist doch Open World und so geht es doch heute, dass man dumm rumrennt und ohne Sinn und Verstand Orte einnimmt.“
    Darauf kann ich nur antworten: Ja, das mag vielleicht stimmen, aber ein Primus, wie z.B. Far Cry, löst dieses sympathischer. So habe ich dort eine wirklich offene Welt, während ich hier offene Hubs habe, die es immer wieder neu zu betreten gilt.
    Bei anderen Spielen habe ich wenigstens das Gefühl, dass eine KI vorhanden ist, die mir die Einnahme der Posten schwer macht. Bei Homefront: The Revolution ist von einer KI kaum zu sprechen. Die Herren stehen vor dem Spieler, schauen ihm tief in die Augen, drehen sich um und erfreuen sich ihres Alltags. Oder sie treten zu dritt auf und machen so absurd viel Schaden, dass man verletzt liegen bleibt und sich wiederbeleben muss. WTF.
    „Lasst uns doch einen hohen Schwierigkeitsgrad machen. Das lieben die Leute bei den Souls-Spielen doch auch“.

    Gut gelungen wirkt das Waffensystem. So bekommen wir zuerst eine Pistole, die ziemlich cool mit einem Aufsatz in eine Maschinenpistole umgebaut wird. Hier hat man sich offenbar Gedanken gemacht. Auch die Möglichkeit aus Gegenständen, die in der Welt herum liegen, Dinge wie Hackingtools, Molotov Cocktails oder Feuerwerkskörper zu craften, ist zwar nichts neues, wirkt aber zumindest funktionierend. Das erste Lob.

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    Das Craftingsystem funktioniert gut und so lassen sich bspw. Molotov Cocktails anfertigen. Die gezeigte Grafikqualität wird auf der Konsole nie erreicht.

    Weiter zur Technik: Bei der CryEngine dürfte man davon ausgehen, dass das Spiel nach etwas aussieht, aber die PS4-Version, die wir spielen durften, bietet unscharfe Texturen, graue und langweilige Farbe (was wollen die Nordkoreaner mit so einem zerstörten Land) und (ich erinnere noch einmal dran: Wir schreiben das Jahr 2016) das Spiel bleibt während des automatischen Speicherns für ca. 5 Sekunden stehen. Aber auch sonst läuft der Titel nicht flüssig und strotzt nur so vor Bugs. Wenn wir z.B. mit einem Motorrad durch die Gegend fahren, kann es schon mal passieren, dass es im Boden fest clippt oder sich im Zaun verhakt. Jeder Motorradfahrer kennt das Problem.
    Der Sound ist in Ordnung. Sowohl die englischen, als auch die deutschen Synchronsprecher machen eine ordentliche Arbeit und die Lokalisierung wirkt solide. Das zweite Lob.

    Ich kann an dieser Stelle einfach nicht mehr weiterschreiben und empfehle jedem das Spiel nicht zu kaufen. Der gebotene Coop-Modus wird daran nichts ändern. Das Potential war da und ich habe sogar eine gewisse Vorfreude auf den Titel verspürt — was uns hier aber abgeliefert wird, hätte besser in den Katakomben von Deep Silver bleiben sollen.

    Fazit

    Homefront: The Revolution ist ein schlechtes Spiel und sollte von niemandem gekauft werden. Ich fühlte mich während des Spielens zeitweise schmutzig und musste aus diesem Grund die Konsole abschalten, meine Kleider vom Körper reißen und schluchzend unter der kalten Dusche sitzen.
    Das Konzept war durchaus interessant, doch die Geschichte des Titels zeigt, dass man auf einen Release vielleicht besser hätte verzichten sollen.
    Das Waffensystem ist cool und der Sound sehr solide. Aus anderen technischen Aspekten ist das Spiel jedoch unterirdisch und wirkt wie das Grundgerüst dessen, was es hätte werden können. Sehr schade, wie ich finde.

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    DerUnholt

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    #1 DerUnholt, 17. Mai 2016
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. Okt. 2016
  2. Kommentare (9)
  3. Dass das Spiel Quark wird hatte ich schon befürchtet, aber das was du schreibst hätte ich jetzt nicht erwartet :D

    Vielleicht hätte man noch ein Jahr Entwicklungszeit investieren sollen :whistling:
     
  4. Meinste, dass das Motorrad dann fahrbarer wäre?

    :rofl:
    Schon mal dran gedacht, wenn es im Boden festhängt, einen Platten haben könnte? :S =)

    Starker Test @DerUnholt :stark:
    Dass alles grau aussehen muss, ist echt nicht mehr nötig. Schade, der Titel hätte auch mit einer mehr durchdachten Story evtl. Potenzial, oder auch nicht.
     
  5. Klar, das Setting wurde so gewählt und ich kann das auch nachvollziehen, aber es ist einfach öde eine grau-braune Texturbrühe zu haben. Der Vorgänger bot wenigstens in Sachen Schauplätzen noch etwas Abwechslung und war seinerzeit aufgrund des schwachen Gameplays verschrien. Der zweite Teil ist aus meiner Sicht schlimmer - deutlich schlimmer.
    Die PC-Version scheint tatsächlich besser zu sein als die uns vorliegende Konsolenversion.
     
  6. OMG! =)
     
    RioT gefällt das.
  7. Guter Test Andre. Hatte mir erhofft dass nun endlich mal was richtiges kommt, schon den ersten Teil habe ich aus Lustlosigkeit nicht durchgespielt! Also mal wieder Finger weg!

    Schade für die Entwickler. Frage mich ob die im Vorfeld keine Tester haben die denen mal sagen was Fakt ist oder sind die alle geschmiert?
     
  8. Vielleicht sind die Entwickler auch einfach nicht zu mehr fähig gewesen? Irgendwie geht jeder bei einem schlechten Spiel immer davon aus, dass die Entwickler nicht dran Schuld sind. Dabei verbrechen die das Ding an vorderster Front. :) Hier hat allerdings sicher auch der Besitzwechsel der Marke seinen guten Teil zu beigetragen.
     
  9. Das Problem wird die Geschichte des Spiels gewesen sein.
    Es besteht einfach aus vielen Versatzstücken, die durch die Publisherwechsel zustande kamen und wahrscheinlich wird einfach nicht das Budget da gewesen sein, um das gewollte Projektziel zu erreichen.
     
  10. Gut, dass ich wegen dem Video von Lunte nicht zugeschlagen hab ^^

    Achja by the way guter Test und mein Beileid xD
     
  11. Ach Holti,da lasse jch mich gerne zu einem Kommentar hinreißen. Danke für den Test und den Satz. Beste! =)
     
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