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One 4 Review: Dragon Age: Inquisition im Test

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von DerUnholt, 23. Nov. 2014.

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  1. OnePS4 Dragon Age: Inquisition
    Action, Rollenspiel 2014-11-18 Electronic Arts BioWare Jetzt bestellen

    Bisher wurde die aktuelle Konsolengeneration noch nicht mit vielen Rollenspielen beglückt, doch das soll sich nun ändern, denn mit Dragon Age: Inquisition steht der nunmehr dritte Teil der Dragon Age-Saga in den Händlerregalen. Ob der Titel die Enttäuschung einiger Spieler des zweiten Teils wieder wettmachen kann, erfahrt ihr in unserer Review


    Bioware – das steht für großartige Rollenspiele auf sehr hohem Niveau. Ob die Baldur’s Gate, Mass Effect- oder Dragon Age-Reihe – bei Fans schlagen die Herzen direkt höher und Erinnerungen werden wach. Als im Jahr 2009 Dragon Age: Origins erschien und als geistiger Nachfolger zu Baldur’s Gate gehandelt wurde, verbrachten massenhaft Spieler die meisten Stunden des Tages in den Tiefen von Minen, lernten neue Charaktere kennen oder genossen einfach die fantastische Umgebung, die der Titel bot. Als dann bereits 2011 Dragon Age 2 erschien und ein eher actionlastiges Gameplay ohne Tiefgang wie Origins bot, zeigte sich die Fangemeinde gespalten. Einigen gefiel auch dieser Titel – andere wiederum wollten ihn gar überhaupt nicht mit Dragon Age: Origins in Verbindung bringen und hielten die Reihe für gestorben. Ganze drei Jahre später erscheint nun Inquisition und verspricht alles besser zu machen und eine Art Hybriden aus dem ersten und zweiten Teil zu bieten, um möglichst alle Spieler glücklich zu machen.

    Die Dunkelheit kehrt zurück
    Um dieses Versprechen einzulösen, muss aber auch die Story überzeugen und das schafft Dragon Age mit Bravour: tolle Charaktere, Wendungen, Schicksale – alles was ein Drama eben braucht. Doch bevor es so weit kommt, wartet jedes gute Rollenspiel natürlich erst einmal mit einer Charaktererstellung auf, bei der zwischen Rassen und Klassen, sowie dem Aussehen ausgesucht werden kann. Bei den Rassen habt ihr die bekannte Wahl aus Menschen, Elfen oder Zwergen. Zusätzlich könnt ihr euch aber auch für das Volk des Qun entscheiden. Die Qunari sind ein Volk aus starken Wesen mit bronzefarbener Haut, die im ersten Moment wie Wilde aussehen, doch weitaus mehr sind. Wenn die Wahl getroffen wurde, kommt es zum Aussehensbildschirm. Dort kann nach dem eigenen Gusto entschieden werden welches Geschlecht der Charakter haben soll, wie seine Proportionen sind, welche Form die Augen haben, usw. Die Charaktererstellung ist durchaus tiefgehend und Spieler denen die Anpassung wichtig ist, dürften einige Zeit hier verbringen. Daraufhin habt ihr die Wahl zwischen drei Klassen: Krieger, Magier oder Schurke. Diese lassen sich im Laufe des Spieles durch unglaublich komplexe Skillbäume genauer unterteilen und ein Schurke kann so beispielsweise zu einem Fernkämpfer werden oder sich unsichtbar an Gegner heran schleichen. Das ist eine interessante Herangehensweise, doch hätten wir uns eine genauere Unterteilung schon direkt zum Start gewünscht.
    Sobald ihr fertig seid, erwacht euer Charakter in einer seltsamen, dunklen und nebligen Gegend und eine fremde leuchtende Gestalt ist zu sehen. Plötzlich wird die Dunkelheit von einem grellen grünen Blitz übermannt und der Protagonist erwacht in Gefangenschaft der Sucherin Cassandra, die man bereits aus dem zweiten Teil kennt. Da jegliche Erinnerungen verschwommen sind, teilt sie mit, dass ein riesiger Riss am Himmel erschienen sei und sich überall in der Welt weitere kleine Risse öffneten aus denen nun Dämonen strömen. Der Charakter sei als einziger Überlebender am Ursprungsort entdeckt worden und fiel besonders durch ähnliche grüne Blitze auf, die aus seiner Hand strömten. Nun liegt es am Protagonisten und seinen neuen Kameraden Licht ins Dunkel zu bringen und das Geheimnis des „Bresche“ genannten Risses aufzulösen.
    Dazu wird die namensgebende Inquisition gegründet, die neben Kirche und Magiern eine weitere Allianz bietet und ihr seid als Herold der Anführer dieser Inquisition.

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    Unsere Party steht bereit um dem Unheil endgültig den Garaus zu machen!

    Fantastische Grafiken und toller Sound
    Spieler der älteren Teile werden sich noch an die fantasiereichen Gegenden erinnern, die die Dragon Age-Reihe der Spielerschaft bot. Natürlich ist auch Dragon Age: Inquisition hier keine Ausnahme und überzeugt durch eine tolle Grafik, die seinesgleichen sucht. Kennern dürfte aber der neue Stil ins Auge fallen, denn bisher wirkten die Welten fantasievoll gezeichnet, doch Inquisition geht eine eher realistische Herangehensweise in Sachen Grafik. Hier dürften sich die Geschmäcker sicherlich unterscheiden, doch gefiel uns der ältere Grafikstil durch seine Fremdheit etwas mehr. Um die Fantasiewelt jedoch auch passend zu unterstützen, bedarf es einer herausragenden Soundkulisse, die Dragon Age: Inquisition gewiss auch bietet. Orchestrale Lieder, die oftmals an serientypische Filme oder Spiele erinnern oder mystische Klänge, die die Unbehaglichkeit der Fremde untermalen, sind massenhaft vorhanden. Leider wird die Musik stellenweise etwas inflationär genutzt und epische Schlachtenmusik tritt in eher unpassenden Momenten auf.
    Eine überraschend gute Leistung erbringen die deutschen Synchronsprecher, die keinesfalls einfach nur ihren Text runter lesen, sondern teilweise wirklich mit tiefen Emotionen bei der Sache sind. Doch auch hier gibt es Ausnahmen und einige fehlbesetzte Rollen fallen auf – sei es zu kindliche Stimme für eine starke Kriegerin oder eine Frauenstimme für einen Mann: All das kam uns unter die Augen und Ohren. Auch die Übersetzung einzelner Wörter wirkt sehr falsch und zu wörtlich: der Begriff „Bresche“ für das englische „breach“ ist hier wohl das Paradebeispiel. In der Originalvariante, die einfach in den Optionen gewählt werden kann, bemerkten wir keine fehlbesetzten Sprecher und die Qualität ist noch einmal ein ganzes Stück stärker. Das sollte dem Großteil der Spieler aber auch schon aus nahezu allen anderen Spielen bekannt sein.

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    Wie der Titel schon vermuten lässt, gibt es auch Drachen in der Welt von Thedas - dieser hier scheint besonders schlecht gelaunt zu sein

    Gameplay – Hybrid oder Neuerfindung?
    Wie bereits erwähnt dürfte jedoch ein wichtiger Faktor auch das Gameplay sein, das beim ersten Teil eher taktisch, beim zweiten eher actionlastig war. Dragon Age: Inquisition bietet wie von Bioware versprochen wahrlich eine Art Hybriden aus beiden Spielen. So habt ihr wieder Zugriff auf einen Taktikbildschirm bei dem die Kamera etwas heraus fährt und die Zeit stehen bleibt, damit ihr euren Kämpfern Gegner zuteilen oder sie in Position bringen könnt. Dieses Feature funktioniert auf den Konsolen äußerst gut, wird aber auf dem normalen Schwierigkeitsgrad kaum bis überhaupt nicht benötigt. Hier greift das normale Actiongameplay: Zum Schlagen haltet ihr die rechte Schultertaste gedrückt und mit den anderen Tasten wählt ihr Zauber oder Attacken aus, die ihr am unteren rechten Bildschirmrand seht. Die Kämpfe machen durchaus Spaß wirken aber leider immer noch zu actionlastig und ohne taktische Finesse. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden sieht das wiederum völlig anders aus und jeder Zug muss ins kleinste Detail geplant werden – hier spielt Dragon Age: Inquisition für uns seine Stärke aus. Jedoch ist die Möglichkeit eine eigene Herangehensweise zu wählen – ob taktisch oder actionlastig – eine tolle Sache und selbst Neueinsteiger dürften sich recht schnell einfinden.

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    Die Grafik ist wirklich grandios gelungen und an Details wird nicht gespart

    Einfindung in das Spiel ist sowieso ein interessantes Thema, denn trotz zahlreicher Tutorialangaben fühlt man sich zu Beginn etwas verloren in der Welt von Thedas. Etliche Questsymbole ploppen in neuen Gebieten auf und laden zum Sammeln von Gegenständen ein. Da wären wir auch schon bei dem aus unserer Sicht größten Schwachpunkt von Dragon Age: Inqusition: dem Geplänkel zwischen den einzelnen Missionen. Während die Storymissionen riesigen Spaß machen, unzählige Dialogoptionen bieten und unseren Charakter so formen wie wir es wollen, müssen wir um diese freizuschalten erst an Macht gewinnen. Dies wird gemacht indem wir Fremden helfen oder Lager in neuen Gebieten aufschlagen. In 90% der Fälle wirken diese Nebenquests aber austauschbar und erinnern eher an ein MMORPG statt an ein durchdachtes Soloabenteuer. Uns leuchtet nicht ein, was Bioware hier geritten hat, denn aus der Vergangenheit sollte man besser wissen, wie man Nebenaufgaben einbindet und dafür sorgt, dass ausgeholfene Charaktere zukünftig noch wichtig oder interessant werden.
    Recht nett ist aber die Neuerung des Kartentisches. Hier könnt ihr die Unterstützer der Inquisition auf Missionen schicken, die Macht, Geld oder Gegenstände bringen können. So wird beispielsweise ein feindliches Lager infiltriert und die Gegner wissen Bescheid, dass sie sich besser nicht mit der Inquisition einlassen sollten. Der Kartentisch geht sogar so weit, dass man in gewissen Gebieten an festgelegten Stellen Wachtürme errichten kann, die dann in der Spielwelt auftauchen und uns so wieder etwas an Macht gewinnen lassen. Sicher nichts weltbewegendes, aber äußerst interessant.
    Enttäuschend auf Gameplaybasis sind aber aktuell noch eine Menge Bugs, die dafür sorgen, dass der Titel abstürzt, Gespräche mittendrin beendet oder Events nicht getriggert werden. Hoffentlich wird sich zukünftig mit Patches hier noch ordentlich was tun, denn die Immersion wird durch solche Fehler wirklich stark beeinträchtigt.

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    Nicht nur Landschaften wissen zu überzeugen, sondern auch die Städte - hier sehen wir Val Royeaux, die Hauptstadt von Orlais

    Komm, wir ziehen gemeinsam los
    Nicht lange vor der Veröffentlichung teilte Bioware mit, dass ebenfalls ein Coop-Modus geboten werden soll bei dem ihr mit bis zu vier Spielern gleichzeitig die Welt entdecken können sollt. Die gebotenen Missionen sind aber völlig frei von der Einzelspielererfahrung und sind reine Dreingabe.
    Am ehesten zu beschreiben ist es so, dass ein Spieler den Inquisitor übernimmt und die Inquisitionsmitglieder auf eine Mission schickt – eben genau so wie beim Kartentisch – nur dass ihr stattdessen mit euren Freunden los zieht. Der Modus weiß aber leider kaum zu motivieren und Tiefgang ist ebenfalls kaum geboten. Somit ist der Multiplayer die versprochene nette Dreingabe – nicht mehr und nicht weniger.

    Fazit

    Mit Dragon Age: Inquisition hat Bioware eine Menge richtig gemacht und gleichzeitig nervige Neuerungen eingeführt. Während das Kampfsystem für jede Art von Spieler zugänglich sein sollte, stören die Nebenaufgaben ohne Ende. Sie machen keinen Spaß und rauben die Zeit, die man gerade mit einer tollen Story und gut geschriebenen Charakteren verbringen könnte. An der Grafik lässt sich jedoch überhaupt nicht meckern und gibt einen Einblick auf das, was uns in der Zukunft vielleicht noch erwarten könnte. Fans von Rollenspielen, die über Makel hinweg sehen können, dürften Dragon Age: Inquisition lieben und mit in die Spiel des Jahres-Liste aufnehmen. Hardcore-Puristen, die sich den ersten Teil zurück sehnen, könnten leider etwas enttäuscht werden, dürften aber dennoch auf ihre Kosten kommen. Eine tolles Rollenspiel für die kalten Wintertage!

    • tolle Grafik
    • gute Story
    • riesiger Umfang
    • nervige Nebenmissionen
    • teils undurchsichtige Menüs
    • noch einige Bugs
     
    DerUnholt

    DerUnholt Captain Creepy
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    #1 DerUnholt, 23. Nov. 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. Okt. 2016
  2. Kommentare (9)
  3. bin absolut begeistert von dem spiel,kommt zwar nicht an origins ran aber kommt dem schon sehr nah :D
    mit den nq. stimmt aber irgendwie macht mir das nichts aus,die gebiete sind so schön und atmosphärisch da sammel ich gern ^^
    ach und der soundtrack :violin:TOLL !!!
     
    DerUnholt gefällt das.
  4. Ich hab ja hier liegen, aber mangels Zeit noch nicht angefangen. Es klingt für aber genau nach meinen Erwartungen und ich freu mich drauf, es irgendwann ins Laufwerk zu schieben. Toller Test, André :thumb:
     
    Sebastian W. gefällt das.
  5. Ich warte mit meiner ersten :behindsofa: :whistling: Rollenspielerfahrung noch auf The Witcher.

    Aber gut zu wissen, wenn ich da dann Blut geleckt haben sollte, dass es schon einen würdiges Game gibt.
     
  6. Ohne Akzent. :hilde:Da besteht der alte !Franzose drauf. ;)

    Zum Wertungsbereich: Ich würde "-" bei Pro und Contra weglassen und als Endnoten reicht ein 10er-System. Sonst bin ich voll zufrieden hier meine Lieblingstest vom Unholt lesen zu dürfen. :banana:
     
  7. Andre :love:

    Geht runter wie Öl.
     
  8. Ich hab's gestern mal angefangen. Nachdem ich dann eine etwas längere Zeit mit der Erstellung meiner Elfin verbracht habe, ging es dann endlich los. Die Grafik hat mich direkt überzeugt. Sound und Sprachausgabe auch. Das Kampfsystem ist noch etwas gewöhnungsbedürftig. Ebenso die taktische Ansicht. Aber das kommt alles noch. Ich bin auch noch nicht so lange rumgelaufen, da ich fast die meiste Zeit die "kurzen" Texte im Kodex durchgelesen habe :rolleyes:

    Zum Glück ist bald WE. Da geht's weiter.
     
  9. wenn du alle kodexeinträge lesen willst brauchst du 2 leben xD
    ich würde mich auf notizen beschrånken damit du im diesen,wenigstens ausem tutorial kommst :D
     
  10. Ja, das befürchte ich auch. Die letzten Einträge habe ich auch dann auch schon eher überflogen ;)
     
  11. Der Kodex war schon immer extrem umfangreich.
    Anfangs liest man häufig noch, aber irgendwann sitzt man mehr lesend als spielend vor dem Fernseher und irgendwann artet das in Arbeit aus :D
     
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