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BG Brettspiel-Rezension: Winter der Toten

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von DerUnholt, 25. Mai 2015.

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    Es fing alles ganz harmlos an… als einfache Krankheit… Doch von Sekunde Eins an spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Die Erkrankten wurden von Sicherheitsbehörden abgeholt, um angeblich in ein Quarantänezentrum gebracht zu werden. Daran glaubte keiner, hatte doch schon jeder von den Toten gehört, die plötzlich wieder aufstanden und wahllos mordeten, um ihren Hunger nach menschlichem Fleisch zu stillen.
    Die Wochen vergingen und wir verließen die Ortschaften, die nahezu überrannt waren von den Toten. In kleinen Grüppchen machten wir uns auf, eine neue Heimat zu suchen. Wir fanden einen alten Schrottplatz, der zum einen gut vom Wald geschützt, zum anderen nah genug an einem kleinen Dorf war, das uns Geschäfte bot, die wir mittlerweile auch völlig ohne Reue leer räumten…Überleben stand an erster Stelle…
    Unsere Gruppe wurde immer größer und nicht nur vertrauenswürdige Menschen stießen dazu. Nach einem der unzähligen Besuche in der nahegelegenen Tankstelle näherte sich ein Fremder… Der Ärger und das Chaos innerhalb der Kolonie begann…


    So könnte ein Beispiel einer Geschichte aussehen, die sich in den Köpfen der Spieler von „Winter der Toten“ entwickelt. Denn, wie der Name schon vermuten lässt, müssen wir als eine Gruppe von Überlebenden durch den Winter kommen und dabei den Widrigkeiten trotzen.
    Doch nicht nur Wetter, Dunkelheit und die untoten Wesen machen einem zu schaffen, auch die Mitspieler könnten sich als Verräter entpuppen, die gegen das Ziel der gesamten Gruppe arbeiten.

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    Dutzende Papp-Zombies und -Charaktere warten darauf, aus der Box gelassen zu werden. Man beachte die wirklich hübsche Aufmachung und Varianz der Figuren.
    Das Ende des Spiels ist erreicht, wenn entweder der Rundenzeiger die Null anzeigt, die Moral auf null sinkt oder das gemeinsame Ziel erreicht wurde. Ein gemeinsames Ziel kann z.B. so aussehen, dass wir eine gewisse Anzahl an Medikamenten oder Nahrung sammeln müssen, um unser Lager vor möglichen Krankheiten und Hungersnöten zu schützen. Dieses Ziel zu erreichen ist der Wille eines jeden Spielers – außer des Verräters. Interessant ist hierbei, dass nicht in jeder Runde ein Verräter gegeben sein muss – die Prozentchance liegt etwa bei 1:4. Trotz der vergleichsweise geringen Chance eines Verräters bricht bereits nach wenigen Minuten eine Diskussion los, ob einer der Spieler nicht doch die erforderlichen Nahrungsmittel auf der Hand hat und diese nur vorenthält. Wer auf Deduktionsspiele steht, dürfte an dieser Stelle also durchaus Spaß haben.
    Zusätzlich zu dem Gruppenziel besitzt jeder einzelne Spieler jedoch noch ein zusätzliches, geheimes Ziel, das nur er kennt und möglicherweise an einigen Stellen gegen das Ziel der Gruppe läuft. So kommt es ebenfalls zu der Vermutung, ob derjenige nicht ein Verräter sein könnte.
    Diese Paranoia zeigte sich in meinen Spielrunden immer wieder und vermochte sogar für einige beklemmende Momente zu sorgen. Diese Stimmung zu bekommen liegt aber bei jeder einzelnen Person selbst, denn obwohl das gesamte Material wirklich hübsch illustriert wurde und Bedrohlichkeit ausstrahlt, kommt es dennoch auf die Fantasie des agierenden Spielers und der Gruppe an. Spannende Texte, die auf sogenannte Schicksalskarten gedruckt sind und die Spieler vor teils wirklich schwierige Wahlen stellen, unterstützen das Setting perfekt – vorausgesetzt sie werden der Situation entsprechend vorgelesen.

    Sobald die Pappfiguren – Miniaturen hätten wohl bei der Anzahl an Charakteren und Zombies für einen eklatant höheren Preis gesorgt – in die Kolonie gesetzt wurden, kommen die Aktionswürfel ins Spiel. Jeder Charakter hat nämlich einen Such-, sowie einen Angriffswert. Dieser kann zwischen eins und sechs liegen. Wenn wir z.B. nach neuen Gegenständen suchen wollen, muss ein Würfel mit mindestens der gleichen Augenzahl für diese Fähigkeit eingesetzt werden. Dies geht so lange bis ein Spieler keine weiteren Aktionen mehr verfügt und der nächste Spieler mit seiner Gruppe los ziehen kann.

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    Die sechsseitigen Würfel entscheiden über die möglichen Aktionen, der rote Infektionswürfel zeigt Verletzungen, Vereisungen oder Bisse.
    Solch ein Lagerleben ist zwar vergleichsweise ruhig und sicher, aber es müssen Nahrung und andere nützliche Gegenstände herangeschafft werden. Diese finden sich in den sechs verschiedenen Orten, die als Quelle für Waffen, Werkzeuge, Bücher, Benzin, Medizin und bereits erwähnte Nahrungsmittel dienen. Dabei ist es in der Schule logischerweise wahrscheinlicher Bücher zu finden als bei der Tankstelle, die eher Benzin bietet.
    Jeder Spieler kann nun also mit seiner gesteuerten Gruppe, die zu Beginn aus zwei Charakteren besteht, an diese Orte reisen. Wie es sich für eine ordentliche Zombieapokalypse jedoch gehört, ist der Weg dahin gefährlich und ein sogenannter Infektionswürfel muss geworfen werden. Dieser entscheidet, ob ihr verletzt oder gebissen wurdet, bzw. die Reise ohne weitere Komplikationen übersteht. Wer zur Sorte der „Nicht-Würfel-mögenden-Fraktion“ gehört und lieber durch Können beweisen will, dass er den Weg bestreiten kann, wird hier enttäuscht. Ich finde an dieser Stelle den Würfel aber durchaus sinnvoll, da er eine Art Gefühl der Machtlosigkeit unterstreicht und der Spieler dem eigenen Schicksal überlassen wird.

    Winter der Toten macht eine ungeheure Menge Spaß und ist mit der richtigen Gruppe eine Reise in eine kühle Zombieapokalypse, die ihresgleichen sucht und an typische Vertreter des Rollenspielgenres erinnern kann. Für Fans von Serien wie The Walking Dead oder Spielern, die dem Zombiethema nicht abgeneigt sind, sollte Winter der Toten ein Pflichtkauf sein und bekommt von mir eine klare Kaufempfehlung.
    Für jüngere Spieler ist der Titel jedoch nichts, denn selbst wenn man auf die extra als brutal markierten Schicksalskarten verzichtet, könnte das gesamte Setting und die Horrorstimmung unter Umständen zu viel für die Kleinen sein.


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    Offizielle Rahmendaten:

    • Spieleranzahl: 3-5 Spieler
    • Alter: ab 14 Jahren
    • Autor: Isaac Vega & Jon Gilmour
    • Illustrationen: Fernanda Suarez
    • Verlag: Heidelberger Spieleverlag / Plaid Hat Games
    • UVP: 44,99€


    Aufgrund des großen Interesses an dem Spiel kommt es zur Zeit zu Lieferengpässen. Winter der Toten wird jedoch voraussichtlich ab Anfang September wieder verfügbar sein.
     
    DerUnholt

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  2. Kommentare (15)
  3. Das hört sich ja richtig gut an. Ein Zombi-Survival-Brettspiel. Ich muss gestehen, das ich noch nie von dieser Art Brettspielen gehört habe, aber ich kann mir vorstellen, das mit den richtigen Leuten durchaus eine Menge Spaß aufkommen kann. Wenn allerdings einer der Mitspieler mit dem Setting nix anfangen kann, wird es vermutlich mit der Gesamtstimmung nix werden.
     
  4. Brettspiele sind schon lange über das übliche "würfeln-dann-setzen"-Schema hinaus.
    Mit einer guten Idee, einem guten und durchdachten Regelwerk und passender Ausstattung kann ein solches Spiel einen sehr spannenden Abend bieten und muss sich keinesfalls hinter Videospielen oder Kinofilmen verstecken.
    Vor allem dann, wenn es einen hohen Wiederspielwert bietet.

    Schöner Test. Danke dafür.
     
    Apfelpuffer gefällt das.
  5. Wenn man wirklich in das Spiel rein gesogen werden will, hängt es wirklich von der Stimmung der Gruppe und der Atmosphäre ab. Aber auch an einem witzigen Abend kann das Spiel funktionieren - Vorwürfe den Mitspielern gegenüber inklusive.
     
    Sh0x und Bull gefällt das.
  6. Brettspiele sind richtig super, aber mit wem spielt man bzw. wie oft spielt man?
    Bei mir kommt es zumindest nicht oft vor, dass alle Lust drauf haben und wenn einer keine Lust hat, macht es keinen Spaß.
     
  7. Ich hab regelmässig, so 2x im Monat ein Spieleabend, wo auch gerne was neues getestet wird. Ist auch nicht jedermanns Sache
     
  8. Dann mach ich ab sofort bei dir mit. :D
    Soetwas müsste ich auch mal "einführen", da es viele schöne Spiele gibt...Halli Galli. :wacko:
     
    Masklin gefällt das.
  9. Tatsächlich wäre man überrascht, wie riesig die gesamte Szene ist. In so ziemlich jeder etwas größeren Stadt dürfte es offene Spielgruppen geben oder vielleicht sogar Läden, die sich speziell auf dieses Hobby konzentrieren.
    PS: Halli Galli ist als Partyspiel wirklich witzig :D
     
  10. @DerUnholt
    So ich hab mal alles in Ruhe durchgelesen ....und ....hab mich immer wieder gefragt, ja wie sieht das Spiel eigentlich aus?

    Besteht das nur aus den Pappfiguren und paar Würfel? Oder gibt es ein tolles Spielbrett und tolle aufgemachte Kartchen? Wie sieht das Regelwerk aus?
    Kurzum, etwas mehr Bilder rein. Die müssen ja nicht im Vollformat eingebaut sein, stellweise wäre es OK, das ich zur näheren Betrachtung auch draufklicke.

    Bei einem Videospiel sind viele Bilder nicht der Knaller, zeigt es doch nur ein Bruchteil des Spiel. Bei einem Brettspiel ist es aber nicht so.
     
    DerUnholt gefällt das.
  11. Stimme dir vollkommen zu und wird sich in Zukunft definitiv auch ändern. Mir fehlte leider die Möglichkeit größere Bilder anzufertigen. Die kleinen sind mit einer Art improvisierten Hohlkehle, die leider mit den Würfeln/Figuren ihr Maximum erreichte.
    Diese Rezension ist ein erster Testballon und ich muss mich noch etwas an die Thematik ran wagen und meinen Stil verbessern.
    Ich hoffe das versteht ihr alle :)
     
    Masklin gefällt das.
  12. Frag in deinem Freudeskreis nach und dann einfach Termin regelmässig machen. Und wenn es dir nicht zu weit ist, kannst natürlich auch gerne zu mir kommen :love:
     
  13. Du wohnst warscheinlich, wie komischerweiße die meisten, weit im Norden.....oder??:D
     
  14. hmm ne ich gehöre zu den anderen komischen, die im Niederrhein wohnen. Ob das besser für dich weiss ich jetzt nicht :D
     
  15. Ich hab früher auch viel gespielt. Mein Vater kam regelmäßig mit neuen Spielen an, die wir zumeist auch begeistert gespielt haben.
    Inzwischen, mit eigener Familie, spiele ich auch noch. Aber ein "gelegentlich" ist schon viel.
    Könnte mehr sein..
     
  16. Ich hab mit meiner Freundin vor 2 Monaten Phase 10 gekauft. Das ist aauch ein lustiges Kartenspiel.
     
    Apfelpuffer und Masklin gefällt das.
  17. Das gab es vor kurzer Zeit zusammen im Bundle mit Abluxxen, einem Kartenspiel das ich auch sehr empfehlen kann.
     
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