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One 4 Review: Project Cars im Test

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von Bull, 7. Mai 2015.

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  1. OnePS4 Project Cars
    Racing, Simulation 2015-05-07 Bandai Namco Slightly Mad Studios Jetzt bestellen

    Boogity, boogity, boogity…let’s go racing boys!

    Nascarfreunde kennen den legendären Spruch von Darrell Waltrip, welchen er beim Start eines Nascar Rennens emotionsgeladen in das Mikro brüllt.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit fällt nun heute auch endlich die grüne Flagge für Project Cars. Während die Xbox One Spieler bereits seit dem Launch der Konsole virtuelle Boliden um digitale Rennstrecken prügeln durften, mussten PS4 Spieler noch eine sehr, sehr lange Zeit warten, um mit Drive Club einigermaßen anständig ins Lenkrad zu greifen. Abhilfe wurde von den Slightly Mad Studios in Form von Project Cars versprochen. Aber wird Project Cars den gestellten Anforderungen, nichts weiter als der beste Racer zu sein, auch gerecht? Eins vornweg: Ja, allerdings mit kleinen Abstrichen. Aber dazu später mehr.

    Disc einlegen, Day One Patch laden und nebenbei installieren gehört ja mittlerweile zum Standardprozedere der aktuellen Konsolengeneration. Da macht Project Cars auch keine Ausnahme. Allerdings ist die Größe des Day One Patches noch im erträglichen Rahmen. Bei der Xbox One müssen knapp 500 MB zusätzlich geladen werden, während die PS4 sogar etwas über 800 MB an Zusatzdaten benötigt.

    Nach einem kurzem schicken Intro befinden wir uns im Hauptmenü, von dort aus kann man seine Rennfahrerkarriere beginnen, eine einzelne Meisterschaft fahren , sich mit (Ranglisten-) Zeitfahren vertreiben oder einfach nur mit einem beliebigen Fahrzeug auf einer beliebigen Strecke trainieren. Die musikalische Untermalung in den Menüs passt gut, könnte aber durchaus etwas abwechslungsreicher sein.


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    Vom Startbildschirm aus stürzt ihr euch ins Renngeschehen


    Im Karrieremodus könnt ihr den Stufeneinstieg selbst wählen. Wie angekündigt stehen von Beginn an alle Meisterschaften, Strecken und Fahrzeuge zur Verfügung. Wer also keine Lust hat, mit dem Kart auf Stufe 8 einzusteigen, der kann seine Karriere auch beispielsweise in der GT3, der Formula B oder auch in der LMP1-Klasse beginnen. Der Ablauf dabei ist jedoch immer gleich: Ihr wählt aus zwei Vertragsangeboten eines aus und startet dann für das Team die Saison. Habt ihr euch entschieden, befindet ihr euch im Karriere-Hauptmenü und habt dort Zugriff auf eure Emails, den Rennkalender und die Ergebnisse. Auch die Stimmung eurer Fans könnt ihr dort nachvollziehen. Im Verlauf der Karriere arbeitet ihr euch immer weiter vor und könnt je nach Vertragsangebot munter durch die Rennklassen kämpfen. Je besser eure Ergebnisse dabei sind, desto besser sind auch die Angebote von potentiellen Arbeitgebern.

    Wer keine Lust hat eine Karriere zu fahren, der kann sich auch auf einzelne Rennwochenenden beschränken. Dabei könnt ihr wie bereits erwähnt, aus dem Vollen schöpfen. Ein Wochenende mit einem McLaren 12C GT3 auf Laguna Seca? Bitteschön. Ihr könnt sogar alles erdenkliche für das Rennwochenende konfigurieren. Gegnerstärke, Starterfeld, Rundenanzahl, Sessions, Sessionlänge, Wetter, Datum, Uhrzeit, das alles ist beliebig einstellbar.

    Im Rennen selber könnt ihr nach Herzenslust an den Boliden schrauben, es gibt fast nichts, was man nicht ändern kann. Reifendruck, Bremsenkühlung, Getriebeübersetzung, Fahrwerksgeometrie, Differenzial, alles kann auf den eigenen Fahrstil und die Wetterbedingungen angepasst werden. Setup-Tüftler freuen sich über Motec-Telemetriedaten, anhand derer Werte, wie beispielsweise Bremsen- und Reifentemperatur, Drehmoment oder Leistung überwacht werden können, um so die Auswirkungen der Setup-Änderung zu überprüfen.

    Dinge wie Schaden, Fahrhilfen, Lenkrad- und Controllersetup werden hingegen global im Startbildschirm geregelt und können unverständlicher Weise nicht während einer aktiven Session verändert werden. Wer also merkt, das er es mit dem ein oder anderen Wert übertrieben hat, der muss die Session verlassen und dann die nötigen Änderungen im Menü vornehmen. Das ist umständlich und gerade während der ersten Spielstunden, wo man noch mit dem Einrichten der eigenen Peripherie beschäftigt ist, extrem störend.


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    Alle Karrierestufen können von Beginn an ausgewählt werden

    Project Cars hat zum Release 74 Fahrzeuge (inkl. DLC) und 72 Streckenvarianten an 28 verschiedenen Orten. Der Fuhrpark ist dabei gut gemischt und es ist vom Kart über GT-Boliden und Stockcars bis hin zu Klassikern und Supersportwagen für jeden Geschmack etwas dabei. Die Strecken wurden, genau wie die Fahrzeugliste, bereits im Vorfeld veröffentlicht, und beinhaltet bekannte Strecken, wie beispielsweise Imola, Laguna Seca und die legendäre Nordschleife, aber auch Punkt zu Punkt Strecken wie den California Highway oder die Azure Coast.

    Grafisch ist Project Cars auch auf den Konsolen sehr ansehnlich geworden. Man braucht sich hinter einem Forza Motorsport 5 nicht zu verstecken. Das Ergebnis ist vielleicht nicht ganz so hübsch, aber dafür bietet Project Cars jede Menge Gegner und hübsche Wettereffekte. Sachen, die man bei einem Forza Motorsport 5 vergeblich sucht. Das Schadensmodell bietet optisch von kleineren Verformungen über lose wackelnde bis hin zu weg fliegenden Fahrzeugteilen alles an und schränkt das Fahrverhalten je nach Einstellung und Wucht der Kollision mitunter erheblich ein. Technische Defekte wie Motor- und Getriebeschäden sind ebenfalls präsent und können euch jederzeit aus dem Rennen werfen.


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    Der Schaden ist nicht nur sichtbar, sondern wirkt sich auch auf das Fahrverhalten aus

    Die PS4 Version läuft in 1080p, die Xbox One Version hingegen wird in 1600x900 dargestellt und von der Konsole auf 1080p hochgerechnet, bietet dafür aber die bessere Kantenglättung. Die Geringere Auflösung der Xbox One macht sich vor allem in den Menüs bemerkbar. Während des Spiels sind grafische Unterschiede so gut wie kaum sichtbar. Lediglich die Texturen sind einen Hauch unschärfer, als die der PS4 Version. Spielerisch gibt es auf beiden Plattformen keine Unterschiede. Gegner, Wetter und Fahrphysik sind auf beiden Plattformen identisch. Beide Versionen leiden unter gelegentlichen Framerateneinbrüchen und haben hier und dort mit Tearing, kleineren Clippingfehlern und flackernden Texturen zu kämpfen. Gravierend ist nichts davon, und die Entwickler haben bereits vor der Veröffentlichung versprochen, sich der Sachen anzunehmen.

    Schlechte Nachrichten hingegen gibt es für die Freunde des Xbox One Gamepads: Die Force Feedback-Trigger werden nicht unterstützt. Ob dies später nachgereicht wird, ist nicht bekannt.

    Die Fahrphysik ist eindeutig das Zugpferd von Project Cars. Nie vorher gab es auf Konsolen ein Spiel, welches die Fahrphysik so realistisch darstellen konnte, wie Project Cars das tut. So kommt es schon einmal vor, das die erste Ausfahrt aus der Boxengasse dank kalter Reifen in der Mauer gegenüber endet. Mit zunehmender Reifen- und Bremsentemperatur kommt auch der Grip und die Rundenzeiten purzeln. Es macht einen Heiden Spaß, die Boliden um die Strecken zu jagen, vorausgesetzt man nutzt ein Lenkrad, denn dafür wurde Project Cars konzipiert. Mit dem Controller bekommt man zwar nach einiger Zeit und einigen Experimenten mit den Controllereinstellungen akzeptable Rundenzeiten zustande, wirklich Freude kommt aber erst mit einem Lenkrad auf.


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    Dank der hervorragenden Fahrphysik sind packende Duelle online wie offline garantiert

    Es gibt aber auch ordentlich was auf die Ohren! Project Cars bietet eine fantastisch-authentische Soundkulisse. Wer erinnert sich noch an die Nähmaschinen-Sounds von Gran Turismo? Dank Project Cars hoffentlich bald niemand mehr. Der Sound war immer eine Domäne von Forza Motorsport, aber Project Cars braucht sich dahinter keinesfalls zu verstecken. Im Gegenteil: Man setzt sogar noch einen drauf. Die Effekte, wenn die Autos aufsetzen, mit dem Unterboden über die Curbs schleifen oder wenn beim Ausritt ins Kiesbett der Kies gegen die Karosserie prasselt hören sich nicht nur extrem gut an, sondern tragen einen wesentlichen Beitrag zur Rennatmosphäre bei.
    In Verbindung mit der guten KI sind rasante und packende Duelle auf der Strecke garantiert. Die KI ist wirklich gut, okay gelegentlich gibt es mal einen Blackout, aber wer hat den nicht manchmal, aber selbst bei 80% oder 90% Skalierung fahren die KI-Mitstreiter ein richtig gutes Rennen, weichen aus, sehen Überholmöglichkeiten und machen auch ab und an selbst Fehler. Im Gegensatz zu manch rüpelhaften Forza 5 Drivataren und der stupiden Perlenketten-KI von Gran Turismo, machen die digitalen Gegner in Project Cars wirklich Freude.

    Fazit

    Project Cars legt mit betörendem Sound einen blitzsauberen Start hin und zieht aus dem Windschatten mit einer fantastischen Fahrphysik, beeindruckenden Einstellungsmöglichkeiten, tollen Strecken und schicken Autos an renommierten Studios wie Polyphony Digital oder Turn 10 vorbei, lässt aber auf der Zielgeraden dank kleinerer Fehler und nicht optimal einstellbaren Contollern etwas Zeit liegen. Für die Pole-Position und denn Rennsieg reicht es trotzdem.

    8
     
    Bull

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    #1 Bull, 7. Mai 2015
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. Okt. 2016
  2. Kommentare (23)
  3. An @Bull ist wahrlich ein kleiner Tester verloren gegangen. Da bekomme sogar ich als Rennspiel-Atheist Lust auf Project Cars.
     
    RioT, Unbekannt und Bull gefällt das.
  4. @Bull verdammt gut geschrieben. Das macht jedenfalls richtig lust auf mehr ;)
     
    Bull gefällt das.
  5. Ich habe vorhin selbst ein paar Runden vor der Maloche drehen können und muss sagen, dass mir die Steuerung mit dem Pad in der Standardeinstellung relativ gut von der Hand ging.

    Man sollte allerdings dem Tipp der Entwickler nachkommen und langsam anfangen, sprich erst mit Fahrhilfen fahren und sich dann langsam steigern. Ansonsten passiert genau das, was der Gehörnte prophezeit, man landet spätestens in der ersten Kurve im Kies oder der Spicygedächtnismauer.

    Ich freu mich schon tierisch auf heute abend, wenn mein Setup fertig ist und wir endlich die ersten Runden zusammen drehen dürfen. :love:
     
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  6. Da der neue Treiber fuer das t500 nich net da ist werde ich eh erst mit Pad spielen muessen
     
  7. Wie lange haengst du in den Menues rum =) Toller Test mein Junge
     
    Bull und Unbekannt gefällt das.
  8. @Bull Klasse Test! Freu mich heute abend die ersten Runden mit euch zu drehen :love:
     
    Bull und Reis-Man1990 gefällt das.
  9. guys das wird shaqtastic :)
     
  10. Laut dem Test muss das Spiel ja der Oberhammer sein :D
    Besonders das angesprochene Reifenmodelll weckt meine Aufmerksamkeit.
    Freu mich auf alle Fälle und werds hoffentlich heute abholen können.
     
    Bull und Reis-Man1990 gefällt das.
  11. Bull, Sie wurden soeben angestellt.
     
    Apfelpuffer, s4scha, Bull und 3 anderen gefällt das.
  12. Als ich mir gestern so mal die Bestzeiten auf den Strecken angesehen habe waren die meisten Bestzeiten sogar mit Pad gefahren ;) Also man kann das schon sehr gut mit Pad spielen. Einige Klassen sind allerdings unfahrbar (Renault clio auf snatterton)
     
  13. @Bull wirklich schön! Gefällt mir sehr gut, deine Sicht der Dinge. Meins ist eben angekommen und ich hoffe, ich komme heute abend dazu!
    Ansonsten wünsche ich uns allen viel Spass!
     
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  14. Ich kann sowas nicht. Ich bin tatsächlich, wie übrigens in jedem anderen Rennspiel auch, ohne alle Fahrhilfen eingestiegen. Nach und nach abschalten ist da nicht so mein Ding. Was natürlich keinen davon abhalten soll, diese Sachen zu benutzen. Ich mags aber lieber "pur" auch wenn der Lernprozess länger dauert und man ggf. langsamer ist.

    Als der Test entstanden ist tatsächlich eine ganze Weile :D Auch am Anfang, wenn man das ganze Zeugs einrichtet, dann ist man schon ein Weilchen in den Menüs unterwegs.

    Ich finde die Simulation der Reifen mehr als gelungen. Ich hab mich mehr als einmal dabei erwischt, wie ich Runden mit dem Motec HUD gefahren bin, nur um zu sehen, wie sich Reifen und Bremsen verhalten. Mist wird's, wenn du am Setup rumfriemelst und im Anschluss die Vorderreifen nicht mehr auf Temperatur bekommst.

    Das ist es auch , was mich ein wenig nervt. Das geht soweit, das es innerhalb der der Klasse Unterschiede gibt. Ich habe meinen Controller mit dem 190 Evo II DTM eingerichtet, der McLaren GT3 geht damit auch sehr smooth zu fahren, der Porsche RUF GT3 wiederum gar nicht.

    Ich bin ja mal gespannt, ob und wie Turn 10 mit Forza 6 reagiert. Von PD hört man ja gar nichts. Project Cars ist definitiv ein Weckruf oder vielleicht sogar ein Tritt in den Hintern der etablierten Studios.

    Vielen Dank für euer Lob für meinen ersten Test. Es freut mich, das er euch gefallen hat.
     
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  15. :rauf:
     
  16. :thumb:
    Als angehender Ingenieur für mich ja das reinste Paradies =)
    Zum Schluss fährt die Kiste wohl nicht mehr gerade aus wenn ich an den Einstellungen rumfriemel
     
  17. Geiles Review @Bull dass hat mir dass warten noch mehr erschwert :wacko:

    Habe nun auch die ersten 2 Stunden im Spiel beendet. Für mich ist es dass was ich immer auf einer Konsole wollte. Ich habe die ersten Runden mit dem C9 gedreht, welch ein garstiges Biest. Dagegen war der RUF Gt3 ein wahrer Seelenfrieden. Zum Schluss hat ich noch viel Spaß mit dem Lotus 98T Renault. Es ist einfach genial wie eigenwillig sich jedes Fahrzeug steuern lässt.

    Aber erstmal muss man sich durch die zahlreichen Einstellungen quälen. Ich weiß immer noch nicht wie ich bei einem freien Rennen die Ideallinie weg bekomm und wie ich dort den Schaden einstelle.

    Geniale Spiel mit viel potential nach oben! Danke SMS :love:
     
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  18. Wenn du im Hauptbildschirm bist, die Options-Taste auf dem DS4 drücken, dort auf Einstellungen. Dann kannst du alles an Schaden, Fahrhilfen, usw. einstellen. Leider aber auch nur dort. Wenn du in einer Session merkst, das was nicht passt, dann musst du leider wieder in den Hauptbildschirm, was einen Session-Abbruch nach sich zieht, zurück um dort alles zu ändern.
    Ich hoffe echt, das die das noch fixen und die Options auch während einer Session möglich machen.
     
  19. Habs nun gestern auch mal eine Stunde ausprobiert. Als erstes direkt den 1er M Coupe genommen und bei Regen auf die Nordschleife. Naja die Beherrschbarkeit muss erst noch geübt werden. Danach direkt den CTR3 und man merkt richtig schön die Power. Die Karts sind auch ganz ok, wobei ich die schon in Gran Turismo nicht unbedingt fahren wollte :D
    Ich hatte auch schon den ersten Bug und zwar fehlte bei einem Rennen der Motorensound.
     
  20. Was für eine einsteigerfreundliche Kombination :D
     
  21. Sagt mal, kann ich irgendwo die Schrift größer einstellen? Doch bissl arg klein, zu mindestens wenn etwas das erste mal erklärt wird und unten in dem kleinen grauen Balken zum Nachlesen ist.
     
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