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PS4 Review: Little Big Planet 3 im Test

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von DerUnholt, 20. Nov. 2014.

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  1. PS4 Little Big Planet 3
    Adventure 2014-11-18 Sony Computer Entertainment Media Molecule Jetzt bestellen

    Stoffpuppen mit verrückten Kostümen? Etliche unterschiedliche Jump'n'Run-Levels durch eine aktive Community? Vielen sollte schon jetzt bewusst sein von welcher Reihe die Rede ist - Little Big Planet. Mit Little Big Planet 3 wagt nun ein neues Studio den Sprung auf die aktuelle Generation. Ob das geglückt ist, erfahrt ihr hier.


    Im Jahr 2008 war es endlich soweit und das neue Studio Media Molecule veröffentlichte ihr Erstlingswerk Little Big Planet für die PlayStation 3. Durch die knuffigen Spielfiguren, Sackboys genannt, den grafischen Charme und die Möglichkeit neue Levels dank des umfangreichen Editors zu erstellen, schlug der Titel wie eine Bombe ein und das bisher recht unbekannte Studio war aus den Köpfen der Spielerschaft kaum mehr weg zu denken. Bereits 2011 erschien der Nachfolger Little Big Planet 2, der einige Gadgets hinzufügte, dem Spielprinzip aber äußerst treu blieb, was die Fangemeinde freute. Weitere Ableger folgten, die diese Linie weiter führten und so viel sei schon gesagt: Auch Teil 3 ist hier keine Ausnahme.

    Werft das Sackboy-Symbol an den Himmel
    Wie aus den vergangenen Teilen bekannt, werden wir direkt zum Start des Spiels in ein kunterbuntes Tutorial-Level geworfen, das die simplen Mechaniken von Little Big Planet 3 kurz erklärt und uns langsam in Richtung der "Story" führt, die ebenfalls wieder eher als Rahmenhandlung zu bezeichnen ist. Der Sackboy (anzumerken ist hier, das im neuen Teil oftmals die Rede vom "Sackding" ist - das Thema Geschlechtergleichstellung ist auch wohl bei den Entwicklern von Sumo Digital angekommen) wird von einer Art sprechenden Glühbirne namens Newton in die Welt von Bunkum gerufen. Dieser erzählt die Legende von drei tapferen Helden, die vor dutzenden von Jahren die üblen Titanen gefangen nahmen und die Welt retteten. Doch die Legende besagt, dass bereits an diesem Abend die Titanen befreit würden und wir dies verhindern müssten. Gesagt, getan: Auf geht's zum Gefängnis der Titanen, einer Teebüchse, doch das Übel kann nicht mehr gestoppt werden und übernimmt die Kontrolle über Newton, der fortan wieder einmal versucht die Welt zu zerstören. Nun liegt es am Protagonisten die drei Helden zu finden und die Welt ein weiteres Mal zu retten.
    Die Abenteuer werden unterstützt durch witzige Charaktere und Anspielungen, wie den Filmschauspieler Marlon Brandung oder angesprochene Glühbirne Newton, die nach ihrem Erfinder benannt ist. Die Thematiken der Levels sind ebenfalls gut gelungen und reichen von einer Art Hollywood bis hin zu gruseligeren Gegenden, wie Spukschlössern. Auffällig ist nur, dass die Story diesmal äußerst kurz ausfällt und für geübte Spieler ohne Probleme an einem Abend zu bewältigen ist. Hier bot der zweite Teil durchaus mehr Spielzeit.

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    Neuerungen und doch alles beim Alten

    Die drei angesprochenen legendären Helden sind aber nicht einfach nur irgendwelche Nebencharaktere sondern können ebenfalls gesteuert werden und bieten durch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten Abwechslung in dem immer gleichen Ablauf der Reihe. Oddsock, eine Art Hundesockenpuppe, kann durch die Welten flitzen und dabei steile Hänge überwinden oder mithilfe von Wandsprüngen auf höhere Plateaus gelangen. Der massive Toggle kann durch sein Gewicht Druckschalter aktivieren oder mit einem einfachen Tastendruck zu einer Mini-Variante werden, die schneller ist und selbst durch den kleinsten Schlitz passt. Der Letzte im Bunde ist Swoop, ein Stoffvogel, der genau das macht, was ein Vogel kann: Fliegen. Die Mechanismen klingen bekannt, überraschen während des Durchspielens aber immer wieder durch die Varianz, die aufgrund der unterschiedlichen Möglichkeiten erreicht wird. Doch damit nicht genug: Wie aus Teil 2 bekannt, findet man auch in Teil 3 allerlei neue Gadgets. Ob Schnelleporter, die wie die Portale aus der Portal-Reihe funktionieren; der Pustinator mit dessen Hilfe man Gegenstände wegpusten oder heran ziehen kann; oder weitere witzige Gadgets - es macht einfach tierischen Spaß diese auszuprobieren und sich die Möglichkeiten für den Editor damit vorzustellen.
    Ansonsten bleibt alles nahezu beim Alten: Ihr hüpft von links nach rechts durch die Levels, sammelt Punkte- und Preisblasen, haltet euch an Seilen fest und schwingt euch auf die andere Seite, bis ihr schlussendlich am Ende des Levels ankommt.

    Ein Bild eines Sackdings
    Keinesfalls können wir aber an der Grafik meckern, die schon immer stimmig war, doch auf der PlayStation 4 noch besser erstrahlt denn je zuvor.
    In Nahaufnahmen wirken die Charaktere wirklich wie aus Stoff und selbst Wollfäden, die den Knuddellook unterstützen, lassen sich erkennen. Hier hat Sumo Digital wirklich ganze Arbeit vollbracht, obwohl eine Frameratezahl von 60 statt der gebotenen 30 möglicherweise sinnvoll gewesen wäre. Auch die Musikuntermalung ist wieder einmal hervorragend und überzeugt durch stimmige Klänge, die von Muntermachern bis hin zu schaurigen Tönen reicht - je nach Level eben. Die Sprecher geben sogar in der deutschen Variante wieder Vollgas und stehen der originalen Sprachausgabe in wenigen Punkten nach, obwohl diese mit Schauspielern, wie Hugh Laurie auftrumpfen kann.

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    Probleme, Probleme, Probleme

    Doch nicht alles in Little Big Planet 3 ist so schön, wie die Grafik und die Musik. Die Vorgänger waren kaum bis überhaupt nicht für ihre Bugs bekannt, sondern eher durch die störende Problematik mit den unterschiedlichen Ebenen. Der Sackboy kann sich nämlich auch nach vorne und hinten bewegen und so dreidimensional Hindernissen entgehen. Während die Ebenen bisher schon im einstelligen Bereich für schwierige Handhabung sorgten, wird das Ganze mit Teil 3 auf völlig neue Höhen getrieben: 16 Ebenen. Jedoch geht die Steuerung jetzt nicht besser von der Hand, sondern wird nur problematischer und auch die Community-Levels aus den älteren Teilen lassen sich kaum mehr vernünftig spielen und Glitches tauchen an jeder Ecke auf.
    Damit nicht genug, denn auch Framerateeinbrüche, bodenlose Levels und ähnliche Fehler treten hin und wieder auf und sorgen eher für Frust statt Lust.
    Wie das passieren konnte, leuchtet uns nicht völlig ein und schadet dem Titel gehörig. Man kann nur hoffen, dass diese Makel durch Patches bereinigt werden können.

    Sack der Baumeister
    Es liegt also an der Community für neue und vor Allem bugfreie Levels zu sorgen. Dies sollte aber durchaus machbar sein, wenn man bedenkt, wie sehr Sumo Digital den Leveleditor noch einmal erweitert hat. Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass Neulingen das Ganze erstmal wie eine völlig fremde Welt vorkommt. In Little Big Planet 3 entfernt man sich jedoch von den stupiden Tutorials der Vergangenheit und bindet diese in eine eigene Spielwelt mit ein, dem Pop It-Rätsel-Modus. Hier werden wir von Larry Da Vinci, den man schon aus dem Vorgänger kennt, sachte an das Thema des Levelbaus herangeführt, sodass kaum noch Fragen übrig bleiben. Wobei die Kernaussage auch hier, wie fast überall anders auch, lauten sollte: Übung macht den Meister!

    Fazit

    Little Big Planet 3 macht außer den neuen Charakteren und Gadgets nicht viel anders als seine Vorgänger. Was bei einigen Spielern für Freude sorgen könnte, dürfte bei anderen wiederum ermüdend wirken. Klar, durch die Tatsache, dass nahezu alles wieder gleich ist, macht der Titel durchaus Spaß und zaubert selbst dem verbissensten Gamer ein Lächeln auf die Lippen, doch die kurze Spieldauer der Story zeigt das Kernproblem ziemlich genau: Der Titel wirkt einfach nicht so durchdacht, wie die vorherigen Teile. Die unzähligen Bugs, Glitches, Frameratedrops und Probleme mit den Ebenen geben den Rest. Da können die tolle Grafik und Musik, sowie der erweitere Level-Editor kaum gegen halten und es bleibt ein fader Beigeschmack. Wer ein Spiel sucht um abends mit der Familie oder Freunden zu spielen oder einfach nur seiner Kreativität freien Lauf lassen will, sollte zugreifen - Käufer der Vorgänger, die langsam gesättigt sind, sollten ihren Kauf noch einmal überdenken.

    7
     
    DerUnholt

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    #1 DerUnholt, 20. Nov. 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. Okt. 2016
  2. Kommentare (6)
  3. Vielen Dank für den schön geschriebenen Test. Ich habe keinen der Vorgänger gespielt, dieses Mal allerdings den ein oder anderen Gedanken dran verschwendet. Ich denke, wenn es irgendwann mal ein knackiges Angebot gibt, werde ich zuschlagen.
    Da ich schwer davon ausgehe, dass das Test-Design noch in Arbeit ist, möchte ich das hier nur am Rande erwähnen. Schön fände ich, wie schon an anderer Stelle angemerkt, eine Prozentskala.
     
    DerUnholt gefällt das.
  4. Ja, das gesamte Testsystem befindet sich noch in der Mache. Auf Dauer dürften wir einen schönen Kasten haben, aber so lange müssen wir mit dieser Variante vorliebnehmen. ;)
     
    Christopherus und Hans-Peter-Legacy gefällt das.
  5. Gut, also nichts was man jetzt unbedingt anpacken muss. Zumal aktuelle viele anderen Titel aufm Markt sind. Bestimmt taucht das irgendwann im PS+ auf :)
    Muss jetzt aber auch sagen, der Ausdruck Sackding finde ich total gaga :wacko:
     
  6. Habe ich im voraus so erwartet. Schon der zweite Teil war storytechnisch kurz und das gefällt mir hier genauso wenig wie schon bei jedem beliebigen CoD.

    Danke für den Test. Hat sich meine Erwartung bestätigt. Mein Fazit: Kann man getrost ignorieren, wenn einem Teil 2 schon nicht zugesagt hat.
     
  7. Toller Test !! Ich fand damals Teil 1 auch noch total gut, und Teil 2 war dann einfach nur öde. Aber Teil 3 hätte ich eh nie gekauft, zu viel anderes.
     
  8. Schade das es die Probleme gibt ist schon bisschen ernüchternd :( aber ich lasse die vorbestellung immer noch und freue mich trotzdem auf LBP3.
    Vielleicht wäre ja doch ein 3D teil im stil von Super Mario Galaxy besser gewesen, vielleivht ja für nächsten teil :).
     
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