Multi Review: Constructor im Test

OnePS4Switch Constructor

unser Test zum Spiel

Strategie 2017-05-30 Koch Media GmbH System 3 Jetzt bestellen

Als Constructor vor gut 20 Jahren für die heimischen PC's erschien, erntete System 3 – der Entwickler des Spiels – sehr viel Lob für den gewagten Mix aus Echtzeitstrategie und Städtebau-Simulation. Die selben Mannen sind es nun, die das Spiel in technisch aufgebohrter Form auf die aktuelle Konsolengeneration bringen. Ob sich Constructor auch heute noch so gut wie damals spielen lässt, dass verrät euch wie immer unser Test.

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Schaffe, schaffe, Häusle baue...

Jedem geneigten Spieler sollte, bevor er Constructor zum ersten mal so richtig spielt, das Tutorial ans Herz gelegt sein. Eines gibt es in dem Spiel nämlich auf jeden Fall: Viel zu tun. Und damit man nicht schon nach fünf Minuten entnervt aufgibt, ist die kleine Lernhilfe zu Beginn auf jeden Fall anzuraten. Hier werden die grundlegendsten Steuerungs- und Gameplayelemente erklärt und das ist auch bitter nötig. Denn in den viele Menüs und mit den viele Möglichkeiten, die einem Constructor auf den Bildschirm zaubert, kann man doch recht schnell überfordert sein.

Behagliche Gegend​

Wir lernen also wie man sich über die Karten manövriert und wie man Figuren selektiert. Zu den wichtigsten Einheiten zählen dabei die Bautrupps mit deren Chefs, die zum Bau der vielen verschiedenen Gebäude notwendig sind. Um unsere Population zu erhöhen errichten wir Wohngebäude. Selbige müssen dann mit Mietern bestückt werden. Diese Mieter wiederum versorgen uns dann entweder mit neuen Mietern, Bauarbeitern, Miete in monetärer Form oder speziellen Einheiten. Bei den Mietern haben wir mit fortschreitender Spieldauer und dem Bau höherwertiger Wohngebäude bald die Möglichkeit auf niveauvollere Bewohner zu erschaffen. Diese spülen dann zwar mehr Geld in die Kassen, haben aber auch dementsprechend höhere Bedürfnisse. Die Zimmer der Wohnungen können zudem noch in mehreren Stufen ausgebaut und beim Bau eines Einrichtungslagers auch mit verschiedenen Gimmicks – wie PC's oder Alarmanlagen – ausgestattet werden. In den vielen Bildschirmen gibt es auch jede Menge Statistiken zu begutachten, die einem Aufschluss darüber liefern, wie gut oder schlecht es unseren Mietern geht. Die Häuser wollen natürlich auch instand gehalten werden, wofür wir Handwerker benötigen, welche wir dann auf Patrouille schicken und sie automatisch oder manuell ans Werk schicken. Eine wachsende Bevölkerung und ein wachsendes Baumenü erfordern auch mehr und abwechslungsreichere Rohstoffe. Um diese zu erhalten können wir diverse Fabriken errichten, in denen genau diese Rohstoffe hergestellt werden können.

Schöner Wohnen - Welches Accessoir darf`s sein?​

Bäng, boom, bäng

Wie man sieht, könnte allein schon der Bau- und Wirtschaftskreislauf ein eigenständiges Spiel füllen und rechtfertigen. Wie in den 90ern aber üblich, boten Spiele doch noch etwas mehr für's Geld und so ist es auch bei Constructor. Habt ihr eine florierende Bevölkerung erschaffen, geht es nun darum den Gegnern auf der selben Karte den Garaus zu machen. Selbiges schafft ihr entweder mit euren Bautrupps – einfach die Zäune um die Häuser herum einreißen, schon steht ein Haus zum Verkauf – oder mit den sogenannten „Unerwünschten“. Letztere sind die, mehr oder weniger, kämpfenden Einheiten im Spiel. Wo die Hippies noch recht friedfertig mittels Demonstrationen oder Straßenpartys den gegnerischen Bewohnern die Laune vermiesen, kommen andere Einheiten schon auf mehr kriminelle Leistungen. Die Mafia wird so zum Schutzgelderpresser, Mr. Fix It „verbessert“ diverse Leitungen in den feindlichen Gebäuden und die Geister tun ds, was Geister eben so tun. Hier bietet Constructor eine illustre Vielfalt an schrägen Charakteren, mit denen das Leben der Gegnerischen Bauherren sehr erschwert werden kann.

Dank der Mafia zeigen wir der KI, wer hier das Sagen hat​

All diese Möglichkeiten könnt ihr in verschiedenen Spielmodi durchleben. Der wohl aufreibenste ist das freie Spiel, in dem ihr nach belieben diverse Parameter anpassen könnt und sich bis zu drei KI-gesteuerte Gegner aktivieren lassen. Leider waren die Missionen zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar, was aber sicherlich mit einem Patch noch nachgeholt wird.

Statistiken - So finden wir heraus was unsere Mieter wünschen​

Konstruktionsfehler

Bedenkt man, dass Constructor ursprünglich ein PC Spiel ist, so wird man geneigt sein zu zweifeln, ob sich die Steuerung Maus/Tastatur auch gut auf die Konsole adaptieren lässt. Wie schon eingangs beschrieben, würde man ohne das Tutorial alt aussehen. Hinzu kommt, das gewisse Bequemlichkeiten dann doch nicht so gut mit dem Controller abbildbar sind. Bemerkbar wird das vor allem in stressigen Situationen, wenn der Kontrahent ununterbrochen angreift, unsere Mieter aufmucken und unsere Wohngegend von Kakerlaken befallen wird. Hier noch den Überblick zu bewahren ist vor allem bei der recht umständlichen Steuerung nicht einfach. Auch die vorprogrammierten Hotkeys schaffen da nicht immer Abhilfe. Grafisch ist Constructor kein Meilenstein im 21. Jahrhundert, was aber auch nicht zu erwarten war und wenn man den Vergleich mit dem Original wagt kann man dennoch eine wahre Steigerung feststellen. Einige Mängel im Gameplay, wie die ungenaue Wegfindung der Spezialeinheiten zum Beispiel trüben den Gesamteindruck zudem mehr als nötig

Fazit

Constructor schafft es kurzzeitig zu überzeugen. Ich will dem Spiel nicht absprechen, dass es für gewisse Stunden durchaus einen hohen Unterhaltungsfaktor besitzt. Allerdings trüben die vielen kleinen Macken den Spielspaß dann doch ein wenig zu sehr und die Steuerung am PC ist einfach unerhört besser. Übrig bleibt ein solider Titel, bei dem Kenner und Liebhaber ruhig einen Blick riskieren sollten.

• Viel Inhalt für's Geld
• Unterhaltsame Genremischung
• Wuselfaktor

• Steuerung teils sehr überladen....
• ....und dadurch sehr hektische Situationen
• Diverse Macken im Gameplay
• Langzeitmotivation?