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Film Review: American Beauty - Bitterschön [R123Rob]

Dieses Thema im Forum "Musik, Filme, Serien und Literatur" wurde erstellt von Rob, 31. Mai 2015.

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    Titel: American Beauty
    Erscheinungsjahr: 1999
    Regisseur: Sam Mendes
    Darsteller: Kevin Spacey, Annette Bening, Thora Birch, Wes Bentley, Allison Janney, Mena Suvari, Chris Cooper uvm.
    Musik: Thomas Newman
    Länge: 121 Minuten

    Trailer


    Schock, Begeisterung, Spaß, Nachdenklichkeit...

    Anfangs noch köstlich amüsant, wandert die Story im Verlauf tiefer ins Realistische, welche mit einer bitteren Tragik serviert wird. Wenn man sich auf American Beauty einlässt, wird man am Ende geschockt dasitzen und sich viele Gedanken machen, anstatt sich zu amüsieren. Wie lange dieser Schock anhält, liegt an jedem selbst. Nur sehr selten erlebt man Filme, die so unter die Haut gehen - American Beauty ist einer davon.


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    Wir sehen Lester Burnham (Kevin Spacey): verheiratet, durchschnittlicher Typ, nervtötende und stressige Ehefrau, pubertierende Tochter, vom Alltag gestresst. Als wäre das schon nicht genug, bekommt Lester Null Respekt entgegen. Der einzige „Höhepunkt“ am Tag ist der, unter der Dusche zu masturbieren. Gefangen im imaginären Käfig, erlebt er keinen Spaß mehr und versucht deswegen, auszubrechen.

    Eines Abends sieht er bei einer Sportveranstaltung Angela, eine Freundin seiner Tochter und ist darauf hin und weg. Durch ihre Attraktivität ist Lester wie ausgewechselt und träumt sogar von ihr. Voller Energie versucht er, seinen eingerosteten Körper wieder in Form zu bringen, um die Attraktivität zu steigern und somit bei Angela zu punkten.


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    Hinzu kommt, dass er seinen erdrückenden Job kündigt und dafür eine Stelle in einem Fast-Food-Restaurant annimmt. Lester schafft es noch während der Kündigung, einen entsprechenden Jahresgehalt abzukassieren, womit er sich sein Traumauto, einen 1970 Pontiac Firebird, erwirbt.

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    Lester zum neuen Job: „Ich suche einen Job mit dem geringstmöglichen Maß an Verantwortung.“

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    Nebenbei lernt er Ricky Fitts kennen, welcher erst kürzlich mit seinen Eltern in die Nachbarschaft gezogen ist und später bei Lester's Tochter Jane versucht, anzubandeln, und kommt wie in seinen besten Jugendtagen durch Rick in den Kontakt mit Marihuana.

    Langsam aber sicher wird Lester wieder der, wer er einmal war und ist dabei glücklich. Im Rausch des Glücklichseins, versucht er bei seiner Ehefrau die guten, vergessenen Zeiten erneut aufleben zu lassen, dies jedoch scheitert. Im Materialismus verfallen, denkt die Ehefrau in dieser Situation stattdessen nur an das Sofa, wo Lester zuvor etwas Bier verschüttet hat. Lester schließt mit der Ehe so gut wie ab und es ist ihm nun alles egal.

    „Es ist eben nichts so wie es scheint … sehen sie genau hin.“
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    American Beauty ist ein Film der zeigt, wie bitter und schön das Leben sein kann. Es zeigt, dass man im Leben selbst mal etwas genauer hinsehen muss, um zu erkennen, wie verrückt gewisse Dinge sind, sei es die Gesellschaft und deren Ziele, deren Moral, deren Einstellungen. Ein Film, der zum mehrmaligen Anschauen einlädt, um beim dritten oder vierten Mal neue Aspekte zu erkennen, welche zuvor noch transparent erschienen. Cineastisch auf höchstem Niveau!

    Alle Schauspieler sind bis ins kleinste Detail hervorragend besetzt. Hier bekommt sogar ein gewisses Objekt eine kleine, aber große und bedeutende Rolle. Im kompletten Cast sticht natürlich ein Schauspieler besonders heraus – Kevin Spacey. Dieser sticht aber nicht durch die bessere Leistung heraus, sondern deswegen, weil die meisten Szenen (Screen Time) mit Spacey vorhanden sind, die wie für ihn gemacht sind. Die Rolle seines Lebens! Aber auch die Rolle der Ehefrau Carolyn, gespielt von Annette Bening, sorgt an manchen Stellen für Gänsehaut pur, auch wenn diese etwas weniger vertreten ist.

    Erstaunlich ist auch die Inszenierung. Wir sehen die komplette Vorstadt aus der Weitsicht, im Herbst umhüllt, wodurch wir sofort sehen, wo und wie die Familie Burnham lebt. Wir sehen saubere Straßen und gepflegte Vorstadthäuser, wie man sie aus Amerika größtenteils kennt – im Gesamtpaket sehen wir also wunderschöne Aufnahmen. Aber immer mehr wird man erkennen, wie dieses harmonische Bild zerfällt und beginnt, zu bröckeln.

    Special-Effects wie die Rosenblätter werden hier nur minimal und wirkungsvoll eingesetzt, ansonsten war's das schon an Effekten.

    Ein ganz großes Lob an Regisseur Sam Mendes, welcher mit American Beauty sein Regiedebüt gab und gleich so eine Wucht von Film ablieferte. Wie brillant muss man sein, um solch ein Werk zu schaffen – schonungslos, ehrlich, realistisch, hart… die Menschen in diesem Film tun einem schon leid, dass man es kaum noch aushält. Mendes zeigt uns, wie das Leben in all seinen Facetten ist: Beziehungen, Arbeit, Status, Coming Out, verpasste Träume, gefährliche Vorurteile, Lebenskrise, Liebe…

    Zum Soundtrack kann man nur sagen: Wow! Thomas Newman komponierte hier Klavierstücke, welche exotisch, mal klassisch daherkommen und dabei mit begleitenden Instrumenten wie z.B. Glocken unterstützt werden. Ohne diesen Soundtrack wäre der Film nur halb so schön. Hier mein Lieblingstrack:


    Von der anfangs noch einfachen Handlung, wird diese durch weitere Personen schwieriger und komplizierter und wir sehen Menschen, welche auf der Suche nach sich selbst sind und fragen: Was nun? Wo geht es hin? Was ist der Sinn des Lebens? - alles fließt wie aus einem Guss zusammen. Keine Szene ist zu viel, keine zu wenig. Die Arbeit eines sehr guten Drehbuches kommt hier zur Geltung.

    American Beauty einem Genre zuzuordnen ist schwierig, da hier irgendwie vieles vorhanden ist: Drama, Tragikkomödie, Satire, hier und da etwas bissiger Witz. Stellenweise ist es auch wirklich kompliziert, exakt zu urteilen und die passenden Wörter zu finden. Diesen Film muss man einfach selbst gesehen haben.

    Hier einen Negativpunkt auszumachen, ist schwierig. Es kann einen schon mal kurz vorkommen, dass der Spannungsbogen etwas unterbrochen wird oder ein paar witzigen Stellen die Ernsthaftigkeit nehmen. Jedoch ist dies meiner Meinung nach meckern auf hohem Niveau.

    Bewertungsbereich: 9/10 bis 10/10

    Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences haben im Jahr 2000 American Beauty mit 5 Oscars ausgezeichnet, darunter Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Beste Kamera, sowie Bestes Original-Drehbuch. Mit dieser Vergabe kann man sehr zufrieden sein und der Film wurde zu Recht damit überhäuft.

    Ein Film, den ich schon vielen Leuten empfohlen habe und meistens 85% positives Feedback zurückkam. American Beauty ist auch ein Film, wo ich Leute verstehen kann, wenn diese viel niedriger bewerten, da es ein sehr spezieller Film ist.

    Blu-ray
    Diese kommt eher mager daher. Einzig der Film, sowie Szenenwahl sind vorhanden. Keine Extras, kein Making-Of, kein Bonus.

    Danke!
     
    Masklin und Bull gefällt das.
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