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PS4 Review: Uncharted 4 im Test

Dieses Thema im Forum "(P)reviews" wurde erstellt von DerUnholt, 14. Mai 2016.

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  1. PS4 Uncharted 4: A Thief's End
    Action, Adventure 2016-05-10 Sony Computer Entertainment Naughty Dog Jetzt bestellen

    Mit Uncharted 4 meldet sich Naughty Dog mit einem großen Knall zurück und beweist, dass sie zu den besten Studios der Welt gehören. Warum das so ist, klären wir im folgenden Test.


    Der langsam grau werdende Nathan Drake hat es, trotz seiner legendären Expeditionen und der Entdeckung von dutzenden Schätzen, nicht zu Reichtum gebracht und lebt ein ruhiges Berufsleben mit den üblichen Problemen.
    Alles schien ruhig zu verlaufen, bis er plötzlich auf seinen tot geglaubten Bruder Sam trifft, der in einem großen Schlamassel steckt. Nur der sagenumwobene Schatz des Piraten Henry Avery kann ihn retten und bei der Suche benötigt er die Hilfe seines Bruders.
    Doch ein echter Pirat legt seinen Schatz nicht einfach offen auf einen Marktplatz und so liegt es an den beiden, die Geheimnisse um den Verbleib des Schatzes zu lösen und einige Prüfungen zu bestehen.

    Wer die Vorgänger kennt, wird sich auch beim vierten Teil der Uncharted-Reihe schnell heimisch fühlen. Es gibt Legenden, interessante Charaktere, Kletterpassagen, Schießereien und (im Laufe der Reihe leider immer mehr verloren gegangen) Rätsel.
    Aber der Reihe nach: Das Klettern funktioniert deutlich besser als bisher gekannt. Der gute Nate bewegt sich besser über die Steilhänge und die Steuerung fühlt sich griffiger an. Während es früher Probleme mit falschen Sprüngen gab, wurden diese nahezu ausgemerzt – nur hin und wieder kommt es zu nervigen Situationen, in denen Nate nicht das macht, was er machen soll.
    Erweitert wird das Ganze durch das neue Kletterseil, das am Ende einen Enterhaken befestigt hat. In der Welt erkennt man immer wieder Balken, die mit einem weißen Seil markiert sind, das uns zeigt, dass wir hier unser Seil befestigen können. So können wir Tarzan-mäßig über Abgründe schwingen oder hinaufklettern.
    Bei einigen von euch dürfte jetzt im Hinterkopf etwas klingeln und man denkt automatisch an das Reboot von Tomb Raider, denn dort gab es ebenfalls eine sehr ähnliche Mechanik. Das Team von Naughty Dog dachte sich wohl: Wenn die bei uns klauen, können wir das auch. Ein legitimer Schritt, der sich sehr gut in die Welt von Uncharted einpflegt.

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    Das neue Kletterseil leistet Nathan gute Dienste - ohne das Seil würde die Situation gerade wohl noch heikler aussehen

    Die Schießereien haben sich vom Prinzip kaum verändert: Man geht in Deckung, lugt hervor, gibt ein paar Schüsse ab, rennt zur nächsten Deckung usw. Dabei steht uns wieder ein üppiges Waffenarsenal zur Verfügung, das von unterschiedlichen Maschinengewehren, über Pistolen, bis hin zu Granaten und Dynamitstangen, oder gar anderen großen Ballermännern, einige Abwechslung bietet.

    Wer jetzt denkt, dass hier alles beim Alten ist, hat jedoch nicht mit der Möglichkeit gerechnet, dass man jetzt auch schleichend vorgehen kann. Solange Nathan noch nicht entdeckt wurde, können wir uns im hohen Gras oder hinter Deckungen verstecken, Feinde markieren und die Gegner gar ganz umgehen oder mit leisen Stealthkills ausschalten.
    Gerade bei größeren Gegnermengen stellt sich diese Herangehensweise als vorteilhaft heraus, da die Schießereien sonst äußerst knackig werden können und sind wir mal ehrlich – einen schleichenden Nathan haben wir uns doch schon immer gewünscht.
    Gut gefallen haben auch die KI-Kollegen, die in manchen Kapiteln mit dabei sind. Statt dass sie nur dumm hinterherlaufen, bleiben sie zwar in der Nähe, untersuchen jedoch die Gegner aus anderen Winkeln und helfen manchmal sogar bei der Markierung der Bösewichte oder nehmen sie in die Mangel, sodass wir eine Kampfcombo machen können. Ähnlich sieht es in den Schussgefechten aus, bei denen sie auch den einen oder anderen Gegner ins virtuelle Nirwana schicken können.

    Wie schon angemerkt, sind die Rätsel bei Uncharted im Laufe der Jahre gefühlt immer weniger geworden und waren nie mehr so präsent, wie beim ersten Teil auf der PS3. Bei Uncharted 4 hat man einen guten Mittelweg gefunden, denn es gibt ein paar Rätsel, die nicht völlig knifflig sind, aber schon Spaß machen und den Spielfluss nicht gehörig stören. So müssen Schalter in der richtigen Reihenfolge betätigt, ein Muster hergestellt oder der Weg über eine tödliche Falle gefunden werden. Auch wenn sie nicht die schwersten Rätsel der Videospielgeschichte sind, tragen sie doch zum Flair des Abenteuers bei und helfen so der stimmigen Atmosphäre.

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    Mit einem galanten Sprung in den Jeep, während sich der alte Sully kletternd abrackert - coole Situationen sind für einen echten Nathan Drake ein Muss.

    Neu sind die Abschnitte in denen ihr selbst ans Steuer eines Jeeps könnt. Mit dem Boliden könnt ihr ebenfalls Rätsel dank der Seilwinde lösen oder durch die offen scheinende Welt fahren. Sie ist als offen scheinend zu bezeichnen, da sie dem Spieler zwar das Gefühl gibt, frei begehbar zu sein, doch eigentlich führen alle Wege zum selben Punkt. Wenn man so möchte, gibt es also mehrere Schläuche, die zu einem Endpunkt führen oder sich kreuzen. Wenn man sich das jedoch nicht klar vor Augen führt, bekommt man zumindest die Illusion einer frei befahrbaren Welt.

    Spielmechaniken hin oder her – wie sieht es mit der Grafik aus, die einem als erstes ins Auge springt und seit der Ankündigung für einige Begeisterung gesorgt hat?
    Die Antwort lautet klar: Uncharted 4 ist eines der hübschesten Videospiele aller Zeiten. Nicht nur typische Effekte wie Wasser, Feuer und Rauch sehen sehr gut aus, auch die gesamte Umgebung weiß zu überzeugen. Diese Karte wird auch sehr häufig ausgespielt, wenn man aus großen Höhen auf Täler schaut oder die malerische Landschaft überblicken kann, die man so 1:1 als Postkarte übernehmen könnte – das wissen auch die Charaktere, die dies immer wieder anmerken.
    Bei Kletterpassagen bröckeln Steine weg oder Holz zersplittert unter den Füßen der Protagonisten – jedes kleine Detail wirkt stimmig und technisch perfekt in Szene gesetzt.
    Wichtig sind dafür auch die Animationen der Charaktere. Spätestens seit The Last of Us weiß Naughty Dog, wie man mit Motion Capturing für hervorragende Bewegungen der agierenden Personen sorgt und beweist das mit Uncharted 4 erneut. Wohl nie haben Bewegungsanimationen beim Laufen, Klettern oder Schwingen so flüssig und gut ausgesehen wie hier. Mimik, Details an Körpern oder ähnliche Dinge sind jederzeit präsent und wirken glaubhaft.
    Es geht so weit, dass man zwischendurch das Gefühl bekommt, dass sich vor einem Schauspieler befinden, die nicht einfach eingescannt wurden, sondern gerade diese Situation spielen.

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    Will Nathan sein ruhiges Leben genießen oder seinem Bruder beistehen? Eine schwierige Entscheidung.

    Die Schauspieler machen auch aus Sicht der Stimmen einen unglaublich guten Job (sowohl im englischen Original, als auch in der deutschen Version). Überhaupt wirkt die gesamte Lokalisierung ins Deutsche sehr gut und es dürfte einige Zeit hineingeflossen sein. Sehr löblich!
    Soundtechnisch gibt man sich sonst ebenfalls keine Blöße und die Geräusche der Natur, der Oberflächen über die Nate läuft, die Explosionen – ach, einfach alles klingt glaubhaft und gut.
    Wenn während einer Kletterpassage in luftiger Höhe plötzlich eine laute Explosion ertönt, kommt es häufig während des Spielens zu Herzrasen und einem Erschrecken samt Adrenalinanstieg. Ein echtes Actionabenteuer eben.

    Wer sich auch online mit anderen Spielern messen will, kann dies im Mehrspielermodus tun, der mit 60 FPS läuft, dafür grafisch heruntergestuft wurde. Es gibt die typischen Modi wie Deathmatch, Sachen sammeln, usw. Nebenbei sammeln wir die Ingame-Währung auf, mit der wir uns Upgrades, Waffen und ähnliches zulegen können.
    Zu „ähnliches“ zählen auch die neuen Magieangriffe, die von den vergangenen Teilen inspiriert wurden und ordentlich Schaden austeilen können und so (wenn richtig genutzt) ganze Matches drehen können. Diese Magiewaffen sorgen für eine nette Abrundung des Spielprinzips und so bleibt es nicht beim einfachen und öden Third-Person-Geballer.

    Ihr merkt: Uncharted 4 ist das großartige Stück Software geworden, das wir uns erhofft haben und kann sowohl aus technischer, als auch aus spielerischer Sicht überzeugen. Wer eine PlayStation 4 besitzt und nur einen Hauch Interesse an dem Titel hat, kann bedenkenlos zugreifen und dürfte 12-20 Stunden Spielspaß damit haben.

    Fazit

    Wow, ich bin noch völlig mitgenommen von der wilden Hatz. Uncharted 4 macht dort weiter, wo die Reihe zuletzt aufhörte und kann noch einiges oben draufsetzen. Man merkt, dass Naughty Dog bei The Last of Us spielerisch und inszenatorisch einiges gelernt hat, das sie auch bei Uncharted 4 miteinfließen lassen. Eine fantastische Optik, ein Spielprinzip mit Erweiterungen, wie der Möglichkeit zum Stealthen oder dem Enterhaken, und eine interessante Story mit den altbekannten und geliebten Charakteren – Uncharted 4 ist aus meiner Sicht ein Pflichtkauf für jeden PlayStation 4-Besitzer und wird einige Game of the Year-Preise abräumen, da bin ich mir sicher.

    10
     
    DerUnholt

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    #1 DerUnholt, 14. Mai 2016
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. Okt. 2016
  2. Kommentare (13)
  3. Super Bericht :banana: Kann ich voll und ganz zustimmen
     
  4. Ich bin gerade noch in Kapitel 10 und bisher gefällt mir es richtig gut, wie auch TLOU Elemente mit eingebaut worden sind.:banana:

    - gesendet aus der One-4-U App
     
  5. Toller Test!

    Ich bin auch hin und weg von Uncharted 4. Man spürt auch, dass Naughty Dog mit Last of Us und mit dem Abgang von Amy Hennig reifer geworden ist. Diese "Krach-Bumm-Momente", die immer ein Aushängeschild der Serie waren, aber mMn in U3 etwas überstrapaziert wurden, sind im 4. Teil deutlich besser dosiert und geben den Weg frei für ruhigere Spielpassagen, mehr Rätseleien, Kletter-Action oder eben den besonders gelungenen Gegnerkonftontationen, in denen sowohl die Schießereien, als auch das Schleichen Spaß macht und 1A von der Hand geht.

    Das Leveldesign und die Grafik setzen ganz neue Maßstäbe, da kann selbst kein PC Spiel mithalten. Die Detailfülle der Umgebungen ist so noch nie dagewesen. Allein die unzähligen Pflanzen, die zum Einsatz kommen, sind überwältigend. Naughty Dog sind für mich die größten Künstler der gesamten Industrie, wenn es darum geht mit der Spielwelt eine ganz besondere Stimmung zum Spieler zu transportieren.

    Uncharted 4 ist meiner Meinung nach der beste Teil der Serie und schlägt auch den 2. Teil.
     
    Riskbreaker, SnakeXTC und Der Pate gefällt das.
  6. Man sollte noch anmerken, dass der Titel ein lupenreines AntiAliasing bietet :love:
    Treppchenbildung ist quasi nicht vorhanden :eek: :thumb:

    Und wenn man weiß, dass das einiges an rechenpower frisst, ist es umso imposanter was ND da auf diesem Grafiklevel geschaffen hat :)
     
    Sebastian W. gefällt das.

  7. Naughty Dog hat ein ganz eigenes Anti-Aliasing Verfahren entwickelt bzw. erfunden, dass so nur in ihren Spielen zum Einsatz kommt und wohl deutlich leistungsschonender als die herkömmlichen AA-Verfahren ist - ist wirklich wahr! - da sieht man mal, was das für irre Perfektionisten sind :)
     
  8. Was Rare seinerzeit für Nintendo war, ist heute Naughty Dog für Sony. Ein Garant für absolute Ausnahmetitel. Kann kaum das nächste Projekt erwarten.
     
    Mr_Aufziehvogel gefällt das.
  9. Oh, Ja. Ich hoff so sehr, dass es The Last of Us 2 wird. Wenn Naughty Dog ihre Gewohnheiten beibehalten, dann kündigen sie erst nächstes Jahr das nächste Spiel an. War bisher immer so. 1 Jahr nach Launch eines Spiels wird das nächste angekündigt.
     
  10. Bin in Kapitel 21 und will nicht dass es endet! Naughty Dog hat sich ein Denkmal gesetzt. Grafisch und spielerisch ist Uncharted 4 momentan das Maß aller Dinge.

    Einziger Kritikpunkt: Ich hätte mir mehr Rätsel gewünscht.
     
  11. Dann spiel es nochmal :love:
    Mehr Rätsel sind immer gut. Ein bisschen Adam's Venture mit rein und gut ist es. :stark:
     
    spicyorange gefällt das.
  12. Liest sich Prima, dennoch werde ich vorerst auf den vierten Teil verzichten. Noch bin ich satt von den drei Vorgaengern.
    Wie immer schoen geschrieben lieber Holt :love:
     
  13. Sowieso, diese ganzen versteckten Trophies knacken :stark:
     
  14. Schöner Test und vollste Zustimmung. Ist definitv der beste Teil der Serie. Das habe ich vorher so nicht erwartet. Habe es heute das dritte mal beendet. :eek:
     
  15. Sehr stark geschrieben Unholt. Stimme dir vollkommen zu auch wenn ich bisher erst in Kap. 10 bin und noch einiges vor mir habe. Wollte es nicht wie die letzten Spielekracher in 3 Tagen durch haben ^^

    - gesendet aus der One-4-U App
     
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